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Die neue Innovatio-Schule
Ein Schulversuch für außergewöhnlich leistungsstarke Jugendliche
In Deutschland besuchen laut dem Bundesbildungsbericht rund 2 % aller Schülerinnen und Schüler sogenannte Hochbegabtenklassen oder Förderzweige für besonders leistungsstarke Kinder. Doch nur wenige dieser Programme haben ein so individuelles Konzept wie die neu gegründete Innovatio-Schule in Südheim.
Kein Unterschied im Alltag?
Auch sehr intelligente Jugendliche streiten mit den Eltern, verlieben sich, oder vergessen Hausaufgaben – das betont Schulpsychologin Dr. Helena Biedermann. „Sie sind keine Maschinen. Nur weil sie schneller lernen, heißt das nicht, dass sie im Alltag keine ganz normalen Jugendlichen sind.“ Das neue Schulmodell setzt deshalb nicht auf strengere Regeln, sondern auf Eigenverantwortung, Projekte und Teamarbeit.
Anspruch statt Wiederholung
Ziel der Innovatio-Schule ist es, junge Menschen mit besonderem Potenzial individuell zu fördern. Deshalb gibt es kein klassisches Klassenbuch, sondern themenorientierten Unterricht in kleinen Gruppen. Wer sich für ein Fach besonders interessiert, erhält vertiefende Aufgaben und darf in Absprache mit Lehrkräften auch selbstständig arbeiten. Ein Schüler, der sich z. B. für Physik begeistert, kann an universitäre Themen herangeführt werden – mit Begleitung.
Gerade in der Anfangszeit fiel es vielen Schülern jedoch schwer, sich an das neue Lernkonzept zu gewöhnen. „Ich war gewohnt, alles schnell zu verstehen – aber plötzlich hatte ich 40 Stunden die Woche echten Input“, erzählt Elias (14), einer der ersten Schüler an der Schule. „Der Anfang war richtig anstrengend.“
Wer hier lernt
Die Innovatio-Schule wendet sich an Kinder und Jugendliche, die in mindestens einem Fach eine überdurchschnittliche Leistung zeigen. Im Schnitt bestehen etwa 25–30 % der Bewerberinnen und Bewerber die schriftliche und mündliche Aufnahmeprüfung. In den ersten Jahrgängen werden pro Klasse etwa 14 bis 15 Kinder unterrichtet. Lehrerin Laura Brune erklärt: „Die Schüler sind oft zum ersten Mal mit Gleichgesinnten zusammen. Endlich trauen sie sich, Fragen zu stellen, ohne belächelt zu werden.“