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Eine Software, mit der man die Erde aus der Vogelperspektive erkunden kann – das ist „GeoZoom“, ein Programm, das seit 2007 online verfügbar ist. Es ermöglicht Nutzerinnen und Nutzern, Städte, Kontinente oder sogar ihr eigenes Wohnhaus aus der Sicht von Flugzeugen oder Satelliten zu betrachten. Früher war solche Technologie vor allem dem Militär oder spezialisierten Firmen vorbehalten – heute ist sie für jedermann zugänglich.
Der weltweite Erfolg von „GeoZoom“ begann mit dem US-Unternehmen OrbMap, das die Software ursprünglich für Immobilienfirmen entwickelte. Im Jahr 2005 wurde das Unternehmen vom Internetgiganten Globanet übernommen. Seither wurde das System stark erweitert. „Inzwischen können wir über ein Viertel der Erdoberfläche in hoher Auflösung zeigen“, erklärt Projektleiter Richard Manson. Besonders detailliert ist das Kartenmaterial in Ländern wie Deutschland, die zu den frühesten Unterstützern des Systems zählten. Dort steht für viele Gebiete Bildmaterial zur Verfügung, das eine Genauigkeit von bis zu 15 Metern pro Pixel erreicht. In Großstädten gibt es sogar noch feinere Auflösungen.
Doch nicht jeder Ort ist vollständig sichtbar. Wer etwa gehofft hat, das Grundstück eines Prominenten genau zu betrachten, wird enttäuscht. Manche Aufnahmen stammen von vor Monaten oder sogar Jahren – und oft wird die Umgebung aus Gründen des Datenschutzes unkenntlich gemacht. So kann es passieren, dass ein Fußballstadion auf dem Bildschirm noch im Bauzustand erscheint, obwohl es in Wirklichkeit längst eröffnet wurde.
Die Idee zu „GeoZoom“ entstand ursprünglich aus einer militärischen Anwendung heraus. Doch mit der Öffnung für zivile Nutzer entwickelte sich das Projekt schnell weiter. Besonders Menschen, die sich für Reisen, Städteplanung oder Geografie interessieren, nutzen die Anwendung regelmäßig. Seit einiger Zeit kann man auch eigene Inhalte beisteuern – ähnlich wie bei Online-Enzyklopädien. Nutzer laden Informationen, Fotos oder Bewertungen direkt auf die Plattform.
Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig: Neben touristischen Funktionen wird das Programm auch für Bildung, Verkehrsplanung oder sogar bei Notfalldiensten verwendet. Tankstellen, Hotels oder Sehenswürdigkeiten lassen sich per Klick finden. In manchen Regionen sind auch Adressen und Namen von Einrichtungen wie Polizeistationen verfügbar. Gerade deshalb warnen Kritiker vor der missbräuchlichen Nutzung: Wer Informationen über Personen sucht, könne über das System auch Zugang zu privaten Daten erhalten – sofern diese öffentlich erfasst wurden.
Der große Erfolg von „GeoZoom“ hat auch Konkurrenzfirmen auf den Plan gerufen. Plattformen wie MapView oder TerraFly arbeiten an ähnlichen Konzepten. Dennoch bleibt „GeoZoom“ der Marktführer und entwickelt sich ständig weiter. Die aktuelle Version enthält eine Funktion zur Routenplanung, bei der die berechneten Strecken nicht nur angezeigt, sondern direkt visuell nachvollziehbar gemacht werden – oft bis ins kleinste Detail. Einige Gebäude – vor allem in Nordamerika – lassen sich sogar dreidimensional erkunden.