Nachtzug

Lesen Sie zuerst den Artikel und lösen Sie dann die Aufgaben (1–5) zu dem Text. Entscheiden Sie, welche Lösung (a, b oder c) richtig ist.

19% (14 von 74 Personen konnten beim ersten Mal richtig antworten)

Nachtzüge sind wie fahrende Zeitkapseln: Man legt sich schlafen und hofft, im Morgengrauen in einer neuen Welt aufzuwachen. Zwischen Schiene und Schlaf entsteht ein eigener Rhythmus, der sowohl romantisch als auch unbequem sein kann.

Nachtzüge wecken heute oft nostalgische Bilder. Man denkt an den Glanz eines Luxuszuges wie des fiktiven Aurora-Express, der seine wohlhabende Kundschaft in wenigen Tagen von Montreval nach Istanora brachte, an vorbeigleitende Landschaften und an das sanfte Rattern, das einen in den Schlaf wiegt. Hält die Wirklichkeit, was diese Bilder versprechen? „Zum Teil“, meint die Studentin Mara Himmelsfeld. Sie ist bereits im Nachtzug von Rosenbrück nach San Marena, von Nordhavn nach Fjordlund und von Svalby nach Eiskrone gereist. Auf ihrer ersten Fahrt habe sie vor lauter Aufregung gar nicht geschlafen, erzählt sie. Und auch sonst seien die Nächte an Bord oft unruhig – nicht zuletzt wegen schnarchender Mitreisender.

Natürlich wäre das Fliegen schneller und auf vielen Strecken sogar günstiger. Doch die lange Fahrtzeit schenke Raum für Begegnungen. „Im Zug erzählen die Leute erstaunlich offen aus ihrem Leben, viel mehr, als man es bei flüchtigen Bekanntschaften sonst erlebt. Das fasziniert mich“, erklärt sie.

Ähnliches berichtet Familie Winterfeld. Einmal kamen sie völlig übermüdet am Ziel an – und doch rief der jüngste Sohn beim Aufwachen: „Das war die beste Reise überhaupt! Ein Bett, das fährt! Ich will nur noch Nachtzug.“ Gerade der Kinder wegen haben die Winterfelds auch für den diesjährigen Urlaub wieder eine Nachtverbindung gebucht. Dass die Züge, die quer durch Europa fahren, nicht immer besonders bequem sind, hört man häufig. Fahrgäste beklagen, manche Wagen seien in die Jahre gekommen und böten nur wenige Annehmlichkeiten. Liegt darin vielleicht auch ein Grund, warum Geschäftsreisende diese Option selten ernsthaft erwägen? Jonas Falk, Vertriebsleiter eines mittelständischen Unternehmens, winkt ab: „Das würde für mich keine große Rolle spielen.“ Viel wichtiger sei die Zeit: „Wer will zwei Nächte im Zug verbringen, nur weil ein Termin in einer anderen Stadt ansteht?“ Wenn Nachtzüge konkurrenzfähig sein wollen, müssten sie vor allem schneller werden, sagt Falk. Für längere Geschäftsreisen nimmt er ausschließlich das Flugzeug.

Mara Himmelsfeld fährt gerne mit dem Nachtzug, weil

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  • B) man dort leicht mit Mitreisenden ins Gespräch kommt. (richtig)
    Im Text sagt Mara, dass Menschen im Zug „erstaunlich offen aus ihrem Leben erzählen“ und sie genau das fasziniert. Die soziale Komponente ist ihr Hauptmotiv.
  • A) er im Vergleich zum Fliegen meist günstiger ist. (falsch)
    Im Text wird sogar betont, dass Fliegen auf vielen Strecken schneller und oft günstiger ist. Preisvorteil ist also kein Grund für Mara.
  • C) sie während der Fahrt meistens gut schlafen kann. (falsch)
    Mara berichtet von unruhigen Nächten (u. a. schnarchende Mitreisende) und sogar schlaflosen ersten Fahrten – guter Schlaf ist nicht der Grund.

a) er im Vergleich zum Fliegen meist günstiger ist. b) man dort leicht mit Mitreisenden ins Gespräch kommt. c) sie während der Fahrt meistens gut schlafen kann.

 

Einige Bahnunternehmen

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  • C) verzichteten aus wirtschaftlichen Gründen zeitweise auf eigene Nachtzüge. (richtig)
    Der überarbeitete Text spiegelt die Aussage wider, dass wirtschaftliche Erwägungen (Kosten/Nachfrage) zum zeitweisen Verzicht auf eigene Nachtzüge führten.
  • A) haben Nachtzugwagen anderer Betreiber aufgekauft. (falsch)
    Ein solcher Wagenkauf wird im Text nicht erwähnt; das ist eine von außen naheliegende, aber hier unbelegte Annahme.
  • B) möchten kurzfristig zahlreiche zusätzliche Nachtverbindungen anbieten. (falsch)
    Der Text macht keine Aussage über kurzfristige Ausbaupläne „zahlreicher“ Nachtverbindungen; es geht vielmehr um Rahmenbedingungen und Konkurrenzfähigkeit.

a) haben Nachtzugwagen anderer Betreiber aufgekauft. b) möchten kurzfristig zahlreiche zusätzliche Nachtverbindungen anbieten. c) verzichteten aus wirtschaftlichen Gründen zeitweise auf eigene Nachtzüge.

 

Die Reise mit dem Nachtzug

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  • B) hat den jüngsten Sohn der Familie begeistert. (richtig)
    Beim Aufwachen ruft der jüngste Sohn: „Das war die beste Reise überhaupt! Ein Bett, das fährt!“ – klare Begeisterung.
  • A) empfand die Familie Winterfeld insgesamt als sehr erholsam. (falsch)
    Die Familie kam „völlig übermüdet“ an. Erholung stand also nicht im Vordergrund, auch wenn die Fahrt ein Erlebnis war.
  • C) möchte die Familie Winterfeld auf keinen Fall wiederholen. (falsch)
    Im Gegenteil: „Gerade der Kinder wegen“ bucht die Familie erneut eine Nachtzugfahrt.

a) empfand die Familie Winterfeld insgesamt als sehr erholsam. b) hat den jüngsten Sohn der Familie begeistert. c) möchte die Familie Winterfeld auf keinen Fall wiederholen.

 

Jonas Falk verzichtet auf längere Zugreisen, weil

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  • B) er mit dem Flugzeug deutlich Zeit spart. (richtig)
    Jonas betont den Zeitfaktor: „Wer will zwei Nächte im Zug verbringen …?“ Für längere Geschäftsreisen wählt er deshalb das Flugzeug.
  • A) er im Zug ungern arbeitet. (falsch)
    Arbeitspräferenzen im Zug werden nicht thematisiert; sein zentrales Argument ist die Zeit.
  • C) es ihm vor allem an Bequemlichkeit fehlt. (falsch)
    Zwar werden Komfortmängel von Fahrgästen allgemein erwähnt, doch Jonas sagt explizit, das spiele für ihn „keine große Rolle“. Entscheidend ist die Reisezeit.

a) er im Zug ungern arbeitet. b) er mit dem Flugzeug deutlich Zeit spart. c) es ihm vor allem an Bequemlichkeit fehlt.

 

Im Vergleich zum Fliegen gilt im Text, dass

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  • A) Fliegen schneller und auf vielen Strecken sogar günstiger ist. (richtig)
    Der Text formuliert genau dies: Fliegen ist „schneller und auf vielen Strecken sogar günstiger“. Das begründet u. a. die Wahl von Geschäftsreisenden.
  • B) Nachtzüge in der Regel schneller sind als Flugzeuge. (falsch)
    Steht im direkten Widerspruch zur Aussage des Textes.
  • C) beide Verkehrsmittel preislich und zeitlich ungefähr gleich sind. (falsch)
    Ebenfalls widersprüchlich: Der Text betont Unterschiede sowohl bei Zeit als auch häufig beim Preis.

a) Fliegen schneller und auf vielen Strecken sogar günstiger ist. b) Nachtzüge in der Regel schneller sind als Flugzeuge. c) beide Verkehrsmittel preislich und zeitlich ungefähr gleich sind.

 


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