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Grünstadt im Norden von Lichtenau zeigt, wie man unabhängig von fossilen Brennstoffen leben kann.
In dem 120-Einwohner-Dorf Grünstadt wird inzwischen der gesamte Strom und ein Großteil der Heizenergie aus erneuerbaren Quellen gewonnen. Möglich macht das eine moderne Biogasanlage, erklärt der Ingenieur Tobias Kranz: „Wir verwenden organische Abfälle wie Stroh, Gülle und Pflanzenreste. Daraus entsteht Gas, das wir in einem Motor verbrennen. Die entstehende Hitze erzeugt Strom – und zwar mehr, als das Dorf selbst braucht.“
Die ursprüngliche Idee stammt von einem Forschungsprojekt an der Technischen Hochschule Hohenfels. Dort wollte man beweisen, dass es realistisch ist, eine ganze Gemeinde ausschließlich mit nachhaltiger Energie zu versorgen. Laut einer aktuellen Studie der Universität Regental könnten rund 30 % aller ländlichen Orte in Deutschland ein ähnliches Modell übernehmen.
Tatsächlich produziert die Biogasanlage in Grünstadt pro Jahr rund 230 % des eigenen Strombedarfs. Der überschüssige Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist – damit versorgt man rechnerisch etwa 50 weitere Haushalte kostenlos.
Doch lässt sich dieses Konzept auch in anderen Regionen umsetzen? „Im Prinzip ja“, meint Tobias Kranz. „Die Technik ist platzsparend, flexibel und in vielen Gemeinden installierbar. Was man aber unbedingt braucht, sind engagierte Bürgerinnen und Bürger, die mitziehen – ohne sie funktioniert das nicht.“