Sprache & Arbeitswelt

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23% (9 von 40 Personen konnten beim ersten Mal richtig antworten)

Du oder Sie – was zählt im Beruf?
Zwischen Nähe und Professionalität: Wie die richtige Anrede den Umgang am Arbeitsplatz beeinflussen kann

Laut einer repräsentativen Studie des Instituts für Berufskommunikation bevorzugen rund 58 % der Beschäftigten in Deutschland das „Du“ unter Kolleginnen und Kollegen. Besonders hoch ist der Anteil bei den 18- bis 30-Jährigen. Dagegen setzen Menschen über 60 Jahre in 82 % der Fälle weiterhin auf das förmliche „Sie“. Der Wandel ist also generationsabhängig – aber nicht konfliktfrei.

Nähe schafft Vertrauen
Viele moderne Unternehmen – darunter auch der Einrichtungsriese Furnix – haben sich bewusst für eine „Du-Kultur“ entschieden. In offiziellen E-Mails, auf Mitarbeiterausweisen und sogar in Stellenanzeigen wird die informelle Anrede verwendet. „Wir wollen damit ein familiäres Arbeitsklima schaffen“, sagt Unternehmenssprecherin Lydia Jansen. Auch bei anderen Firmen wie PlanetEnergie oder FoodSpace ist das „Du“ längst Standard, weil es Hierarchien abbaut und Vertrauen fördert.

Nicht überall willkommen
Doch nicht alle Berufsgruppen oder Länder sehen das gleich. In Schweizer Behörden etwa ist das „Du“ unter Kolleginnen durchaus üblich, nicht aber gegenüber Vorgesetzten oder Beamtinnen. Besonders deutlich wird das bei der Polizei: Während in Deutschland das Duzen eines Polizisten ein Ordnungsgeld nach sich ziehen kann, ist es in Zürich bei der Stadtpolizei fast schon selbstverständlich, neue Kolleg:innen mit dem Vornamen anzusprechen. „Manche erleben das Du sogar als sozialen Druck“, berichtet Kommunikationsexpertin Dr. Heller. Ablehnen gilt oft als unhöflich – obwohl es rechtlich erlaubt ist.

Sprachkurse als Orientierung
Um Unsicherheiten zu vermeiden, bieten einige Unternehmen inzwischen eigene Kommunikationsseminare an. Dort lernen Angestellte, wie man in unterschiedlichen Situationen respektvoll kommuniziert. Eine Grundregel lautet: Die ältere Person bietet in der Regel das „Du“ an, nicht umgekehrt. Aber auch die Position im Unternehmen kann entscheidend sein: Wer eine höhere Stelle hat, wird oft automatisch gesiezt – selbst, wenn er oder sie jünger ist. Letztlich kann falsches Duzen durchaus zu Spannungen führen – vor allem, wenn Kolleg:innen sich übergangen oder zu vertraulich angesprochen fühlen.

Die Firma Furnix benutzt heute das Du,

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Textbeleg: „Wir wollen damit ein familiäres Arbeitsklima schaffen“, sagt Unternehmenssprecherin Lydia Jansen. → Das „Du“ wird als bewusste Maßnahme zur Vertrauensbildung und Atmosphäre eingesetzt. Distraktoren: B ist falsch: Es geht im Text nie darum, Kunden zu gewinnen – das „Du“ gilt für interne Kommunikation. C ist eine absurde Ablenkung – die Verteilung von Ausweisen spielt keine Rolle.

a) weil das ein Zeichen für eine familiäre Atmosphäre ist. b) weil sie mehr neue Kunden gewinnen will. c) weil so mehr Mitarbeiterausweise verteilt werden.

 

In der Schweiz

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Textbeleg: „… ist es in Zürich bei der Stadtpolizei fast schon selbstverständlich, neue Kolleg:innen mit dem Vornamen anzusprechen.“ → Dies deutet auf ein informelles, duzendes Arbeitsklima innerhalb der Polizei in Zürich. Distraktoren: A ist falsch: Das „Du“ ist nicht generell verboten, sondern bei Kolleg:innen üblich. C ist falsch: Es geht im Text um Strafen in Deutschland, nicht in der Schweiz.

a) ist das Du bei der Polizei immer verboten. b) sprechen sich Kolleg:innen bei der Stadtpolizei meist mit Du an. c) wird man bestraft, wenn man Kolleg:innen duzt.

 

Eine Untersuchung hat gezeigt,

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Textbeleg: „Besonders hoch ist der Anteil bei den 18- bis 30-Jährigen …“ → Die Untersuchung stellt fest, dass jüngere Mitarbeitende das Du bevorzugen. Distraktoren: A ist falsch: Es ist genau umgekehrt – ältere Menschen bevorzugen das „Sie“. C ist falsch: Es wird nichts darüber gesagt, dass alle lieber „Sie“ sagen, schon gar nicht in Behörden.

a) dass ältere Arbeitnehmer das Du bevorzugen. b) dass besonders jüngere Arbeitskolleg:innen schneller das Du wählen. c) dass alle Menschen in Behörden lieber gesiezt werden.

 

Durch Kurse können Angestellte

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Textbeleg: „… bieten einige Unternehmen inzwischen eigene Kommunikationsseminare an. Dort lernen Angestellte, wie man in unterschiedlichen Situationen respektvoll kommuniziert.“ → Das zeigt: Ziel ist angemessenes, höfliches Verhalten. Distraktoren: B ist falsch: Die Seminare sind keine Führungskräftetrainings – Führung wird nicht erwähnt. C ist falsch: Es geht nicht um Internet- oder Einrichtungstrends, sondern um Kommunikation.

a) höfliches Verhalten am Arbeitsplatz lernen. b) ihren Führungsstil verbessern. c) sich über neue Internet-Trends informieren.

 

Probleme am Arbeitsplatz kann es geben,

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Textbeleg: „… kann falsches Duzen durchaus zu Spannungen führen – vor allem, wenn Kolleg:innen sich übergangen … fühlen.“ → Das „Du“ kann problematisch sein, wenn es ohne Zustimmung verwendet wird. Distraktoren: A ist falsch: Das Sie wird nicht als Problem beschrieben, sondern teilweise sogar empfohlen. B ist frei erfunden – Englisch kommt im Text gar nicht vor.

a) wenn man das Sie anbietet. b) wenn man nur noch Englisch spricht. c) wenn jemand sich durch das Du übergangen fühlt.

 


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