Gefälschte Medikamente

Lesen Sie zuerst den Artikel und lösen Sie dann die Aufgaben (1–5) zu dem Text. Entscheiden Sie, welche Lösung (a, b oder c) richtig ist.

0% (0 von 1 Personen konnten beim ersten Mal richtig antworten)

Gefährliche Kopien – Der Handel mit gefälschten Medikamenten nimmt zu

St. Georgen/Valon/Nordhem – Wer Medikamente kauft, erwartet Wirkung und Sicherheit. Doch zunehmend gelangen gefälschte Arzneimittel in den Umlauf. Laut einer Untersuchung der Arzneimittelaufsicht in Valon wurden im vergangenen Jahr europaweit über 470.000 verdächtige Medikamentenpackungen aus dem Verkehr gezogen – ein Anstieg um mehr als 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

In Deutschland waren besonders häufig Produkte gegen Schmerzen und Potenzprobleme betroffen. Viele Fälschungen stammen aus illegalen Online-Shops, die professionelle Internetauftritte nutzen, um Vertrauen zu erwecken. Häufig enthalten die Produkte keine wirksamen Substanzen – oder im schlimmsten Fall gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe. Die Schäden reichen von Unwirksamkeit bis hin zu ernsthaften Vergiftungen.

In mehreren Ländern gelang es der Polizei, Netzwerke zu zerschlagen, die gefälschte Arzneimittel aus Asien eingeschleust hatten. Besonders kritisch: Die Verpackungen dieser Medikamente sehen dem Original oft täuschend ähnlich. Ohne Laboruntersuchung ist die Fälschung kaum erkennbar. Die Behörden warnen daher vor Spontankäufen auf unbekannten Internetseiten und raten zur Prüfung der Anbieterzertifikate.

Während gefälschte Tabletten zunehmen, gingen die Zahlen bei gefälschten Impfstoffen zurück. Grund dafür seien laut Behörden verstärkte internationale Kontrollen und digitale Verfolgungssysteme. In Deutschland sank die Zahl sichergestellter Impfstofffälschungen im Vergleich zum Vorjahr um fast 40 Prozent.

Die Wahrscheinlichkeit, in einer regulären Apotheke an eine Fälschung zu geraten, ist nach wie vor sehr gering. Die meisten Produkte werden in der Lieferkette durch Prüfverfahren erkannt, bevor sie den Kunden erreichen. Problematisch bleibt jedoch der private Internethandel. Wer Medikamente außerhalb der regulären Kanäle kauft, trägt ein deutlich höheres Risiko.

Zur Bekämpfung der Produktpiraterie werden moderne Technologien eingesetzt. Neue Verpackungen sollen beispielsweise mikroskopisch kleine Codes enthalten, die bei jedem Scannen überprüft und mit internationalen Datenbanken abgeglichen werden können. Außerdem gibt es Testsysteme, die auf Farbveränderung bei Kontakt mit bestimmten Chemikalien reagieren. Damit lassen sich viele Fälschungen inzwischen direkt beim Wareneingang erkennen.

Die Zahl der …

Schließen

Textbeleg: „… europaweit über 470.000 verdächtige Medikamentenpackungen aus dem Verkehr gezogen – ein Anstieg um mehr als 20 Prozent …“ → Die Anzahl hat also zugenommen. a (falsch): Die Zahl der gefälschten Impfstoffe ist zurückgegangen, nicht gestiegen. c (falsch): Von Halbierung steht nichts – Umkehrung der realen Aussage. Logik-Tipp: Oft wird eine echte Aussage (wie „Rückgang bei Impfstoffen“) im falschen Kontext wiedergegeben – klassische Verdrehung.

a) gefälschten Impfstoffe ist europaweit deutlich gestiegen. b) sichergestellten Arzneimittelfälschungen ist zuletzt gestiegen. c) gefundenen Fälschungen hat sich im Vergleich zum Vorjahr halbiert.

 

Besonders gefährlich sind Fälschungen, weil …

Schließen

Textbeleg: „Häufig enthalten die Produkte keine wirksamen Substanzen – oder im schlimmsten Fall gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe.“ b (falsch): In Apotheken werden Fälschungen kaum verkauft – steht so nicht im Zusammenhang mit Gefahr. c (falsch): Transportverbot wird nicht erwähnt – frei erfunden. Logik-Tipp: Richtige Antworten haben meist direkte Formulierungen im Text – hier: „gesundheitsschädlich“.

a) sie oft keine Wirkstoffe oder schädliche Stoffe enthalten. b) sie nur in verschlossenen Apotheken verkauft werden. c) sie grundsätzlich nicht transportiert werden dürfen.

 

Die meisten gefälschten Medikamente …

Schließen

Textbeleg: „Viele Fälschungen stammen aus illegalen Online-Shops […] Häufig […] der private Internethandel.“ → Der Text macht klar, dass die meisten gefälschten Medikamente über nicht autorisierte Internetseiten vertrieben werden. b (falsch): Eine Rückgabe gefälschter Medikamente in Apotheken wird im Text nicht erwähnt. Diese Antwort wirkt glaubwürdig, ist aber eine falsche Schlussfolgerung, da sie nicht im Text abgesichert ist. c (falsch): Offizielle Großhändler werden nicht als Quelle genannt. Das ist eine Täuschung durch scheinbar naheliegende Institutionen, wie sie telc oft nutzt. Logik-Tipp: Wenn bekannte Einrichtungen wie „Apotheke“ oder „Großhandel“ als Quelle genannt werden, aber nicht im Text auftauchen, ist das häufig ein gezielter Distraktor.

a) werden im privaten Onlinehandel angeboten. b) werden in Apotheken von Kunden zurückgegeben. c) kommen über offizielle Großhändler ins System.

 

In Apotheken ist Falschmedikamenten kaum zu begegnen, weil …

Schließen

Textbeleg: „Die meisten Produkte werden in der Lieferkette durch Prüfverfahren erkannt, bevor sie den Kunden erreichen.“ → Fälschungen werden also nicht vom Kunden erkannt, sondern durch ein professionelles System in der Kette aufgefangen. a (falsch): Der Text widerspricht direkt: Verpackungen sehen „täuschend echt“ aus – Kunden können sie nicht leicht erkennen. c (falsch): Dass Apotheker alle Packungen öffnen, steht nicht im Text – das ist eine freie Erfindung. Logik-Tipp: Aussagen mit Wörtern wie „alle“, „immer“, „grundsätzlich“ sind häufig übertrieben und dienen als telc-typische Fallen, wenn sie im Text nicht konkret erwähnt werden.

a) Kunden sie leicht selbst erkennen können. b) die Produkte mehrfach kontrolliert werden. c) Apotheker alle Packungen öffnen müssen.

 

Neue Sicherheitstechnologien …

Schließen

Textbeleg: „… mikroskopisch kleine Codes […] Farbveränderung bei Kontakt mit bestimmten Chemikalien …“ → Im Text wird also klar: Neue Technologien sollen Fälschungen durch Codierung und Farbtests entlarven. a (falsch): Eine Erkennung durch Geruch wird im Text nicht genannt – diese Option klingt zwar technisch, ist aber völlig erfunden. c (falsch): Auch der Ersatz der Packungsbeilage wird nirgends erwähnt – das ist eine intelligent formulierte, aber unzutreffende Idee. Logik-Tipp: Besonders technische Innovationen als Antwortoptionen sind beliebt – aber nur dann richtig, wenn sie im Wortlaut oder klar sinngemäß im Text genannt werden.

a) zeigen gefährliche Stoffe durch Geruch an. b) sollen Fälschungen mithilfe von Farb- und Codetests entlarven. c) ersetzen künftig die Packungsbeilage vollständig.

 


Andere B2 Allgemein Übungen auswählen