Sind Klassenfahrten wirklich sinnvoll?

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Klassenausflüge sind nach unserer Auffassung sehr wichtig, da sie das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Klasse deutlich stärken. Dabei lernen sich die Schüler untereinander sowie die Lehrer abseits des Unterrichts besser kennen. Dies fördert das Verantwortungsbewusstsein jedes Einzelnen und erleichtert das Zusammenleben. Geeignete Ziele für Klassenfahrten wären beispielsweise in der 4. bis 9. Klasse Orte wie die Nordsee, Berlin oder Köln. Ab der Oberstufe könnten auch Reisen ins europäische Ausland, etwa nach Spanien oder Frankreich, in Betracht gezogen werden.

Besonders wichtig ist es, dass Klassenfahrten für alle Familien erschwinglich bleiben. Sollte das Budget einzelner Schüler nicht ausreichen, sollte die Schule oder die Stadt einspringen, damit niemand ausgeschlossen wird. Der Kostenrahmen sollte etwa bei 500 Euro liegen und die Fahrt nicht länger als eine Woche dauern. Fernreisen, etwa nach Australien oder Südamerika, halten wir für unangemessen.

Ein strukturierter Tagesablauf sowie die Einbindung von Sehenswürdigkeiten, wie das Brandenburger Tor oder der Reichstag in Berlin, sorgen für ein abwechslungsreiches Programm. Wünsche und Ideen der Schüler sollten ebenfalls berücksichtigt werden.

Hauptsächlich dienen Klassenfahrten dazu, den Klassenzusammenhalt zu fördern und neue Freundschaften entstehen zu lassen. Besonders bei Fahrten wie einer Kennenlernfahrt in der fünften Klasse ist dies besonders wertvoll. Auch Stadtrallyes und ähnliche Aktivitäten bieten die Möglichkeit, sich besser kennenzulernen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Klassenfahrten sinnvoll sind, vorausgesetzt, sie sind gut organisiert und lassen den Schülern auch genug Raum zur Erholung.

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Kandidat A:
Im Text wird beschrieben, dass Klassenfahrten vor allem den Zusammenhalt in der Klasse stärken und eine tolle Möglichkeit bieten, Lehrer und Mitschüler besser kennenzulernen. Außerdem sollen Klassenfahrten bezahlbar bleiben, damit wirklich alle teilnehmen können. Ich persönlich finde diese Idee sehr unterstützenswert. Was meinst du? Sind Klassenfahrten für dich auch ein wichtiger Teil der Schullaufbahn?

Kandidat B:
Also grundsätzlich finde ich es gut, wenn Schüler gemeinsam etwas erleben. Aber ehrlich gesagt, sehe ich Klassenfahrten auch kritisch. Oft kosten sie trotz aller Bemühungen viel Geld, und nicht alle Familien können sich das leisten. Auch wenn die Schule finanzielle Unterstützung anbietet, fühlen sich manche Kinder vielleicht doch unwohl. Außerdem frage ich mich, ob man wirklich immer eine Woche verreisen muss, um Gemeinschaft zu fördern. Könnte man solche Erlebnisse nicht auch günstiger durch Projekttage an der Schule erreichen?

Kandidat A:
Deine Bedenken verstehe ich, aber ich denke, eine Klassenfahrt bietet Erfahrungen, die Projekttage kaum ersetzen können. Gerade die Entfernung vom Schulalltag, das gemeinsame Übernachten, das Erkunden neuer Städte oder Länder – all das verbindet auf eine ganz andere Weise. Zudem lernen Schüler Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Und was die Kosten betrifft: Wenn man das Reiseziel bewusst auswählt und klare Preisgrenzen setzt, kann eine Klassenfahrt für die meisten erschwinglich bleiben. Wichtig ist natürlich, dass niemand ausgeschlossen wird.

Kandidat B:
Ja, das stimmt schon, Reisen bietet besondere Eindrücke. Trotzdem glaube ich, dass der Bildungsaspekt oft zu kurz kommt. Oft geht es mehr darum, Spaß zu haben, als wirklich etwas zu lernen. Manche Schüler erinnern sich später nur an das gemeinsame Feiern, aber nicht daran, was sie kulturell oder historisch erlebt haben. Findest du nicht, dass Klassenfahrten pädagogisch besser gestaltet werden müssten?

Kandidat A:
Da hast du einen wichtigen Punkt angesprochen. Ich finde auch, dass Klassenfahrten nicht nur "Urlaub" sein sollten. Es wäre gut, wenn Lehrer das Programm stärker mit Bildungsinhalten verbinden würden – etwa durch Stadtführungen, Museumsbesuche oder kleine Projekte vor Ort. Gleichzeitig sollte aber auch genug Freizeit bleiben, damit sich Freundschaften entwickeln können. Eine gute Mischung aus Lernen und Erleben macht meiner Meinung nach den Erfolg einer Klassenfahrt aus.

Kandidat B:
Das klingt vernünftig. Vielleicht müsste man auch stärker auf die Wünsche der Schüler eingehen. Wenn sie bei der Planung mitreden dürfen, fühlen sie sich stärker einbezogen und haben mehr Interesse an den Aktivitäten. So könnte man auch erreichen, dass die Fahrt als wertvolle Erfahrung wahrgenommen wird und nicht nur als Pflichtveranstaltung.

Kandidat A:
Absolut. Partizipation der Schüler ist extrem wichtig. Außerdem finde ich, dass Klassenfahrten auch einen sozialen Beitrag leisten können. Schüler aus unterschiedlichen sozialen Hintergründen lernen, miteinander umzugehen und Rücksicht zu nehmen. Das sind Fähigkeiten, die im späteren Leben eine große Rolle spielen. Gerade deshalb finde ich Klassenfahrten nach wie vor sehr sinnvoll, auch wenn sie gut durchdacht und organisiert sein müssen.

Kandidat B:
Ja, das sehe ich mittlerweile auch so. Wenn der Bildungsaspekt nicht verloren geht und niemand ausgeschlossen wird, dann können Klassenfahrten wirklich eine wertvolle Ergänzung zum Schulalltag sein. Sie fördern nicht nur Wissen, sondern auch soziale Kompetenzen, die für das Leben wichtig sind.

Kandidat A:
Genau, und deshalb sollte jede Schule versuchen, solche Fahrten möglich zu machen – natürlich unter fairen Bedingungen für alle.

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