Letzte Aktualisierung: vor 4 Tagen
Telc
Deutsch
Teilzeitarbeit – auch für Männer eine Zukunftsperspektive?
Laut einer aktuellen Studie der Krankenkassen besteht ein Zusammenhang zwischen Teilzeitarbeit bei Männern und einem erhöhten Risiko für psychische Belastungen. Männer, die nur 20 Stunden pro Woche arbeiten, leiden laut Untersuchung häufiger unter Depressionen und greifen öfter zu Medikamenten als ihre Kollegen in Vollzeit. Ist Teilzeitarbeit für Männer also grundsätzlich ungeeignet?
Ganz im Gegenteil – viele Unternehmen sehen in der Teilzeitarbeit auch für Männer eine sinnvolle Option. Denn wer weniger Arbeitszeit zur Verfügung hat, nutzt diese oft konzentrierter und zielgerichteter. Dadurch sinken Leerlaufzeiten, die Produktivität steigt, und Mitarbeitende berichten von einer höheren Zufriedenheit mit der eigenen Leistung – was wiederum das Betriebsklima positiv beeinflusst.
Außerdem bringen viele Männer, die einen Teil ihrer Zeit mit familiären Aufgaben verbringen, wertvolle Kompetenzen ins Berufsleben ein. Dazu zählen Organisationstalent, Anpassungsfähigkeit und ein lösungsorientiertes Denken – Fähigkeiten, die in jedem Unternehmen gefragt sind.
Für Betriebe kann Teilzeitarbeit auch strategisch sinnvoll sein: Aufgabenbereiche lassen sich auf mehrere Köpfe verteilen, was nicht nur das Wissen im Team stärkt, sondern auch Vertretungen im Krankheits- oder Urlaubsfall erleichtert.
Natürlich gibt es Herausforderungen – wie höhere Sozialabgaben, mehr Aufwand in der Personalplanung und zusätzliche Kosten für Weiterbildung. Dennoch zeigt sich in der Praxis: Teilzeitarbeit kann ein Gewinn für beide Seiten sein. Nicht nur Unternehmen profitieren, sondern auch Männer selbst, die mehr Zeit für Familie und persönliche Interessen gewinnen.
Das Fazit vieler Experten: Männer sollten verstärkt über neue Arbeitsmodelle nachdenken – und sich von klassischen Rollenbildern lösen, die Leistung ausschließlich über den Beruf definieren.
Kandidat A:
Ich habe den Text gelesen. Es geht darum, ob Teilzeitarbeit auch für Männer eine sinnvolle Option sein kann. Obwohl Studien zeigen, dass Männer in Teilzeit häufiger psychisch belastet sind, sehen viele Unternehmen auch Vorteile: höhere Konzentration, mehr Motivation und flexiblere Arbeitsstrukturen. Außerdem könnten Männer so mehr Zeit mit der Familie verbringen.
Was denkst du – sollten mehr Männer Teilzeit arbeiten?
Kandidat B:
Ich denke schon. Die traditionelle Vorstellung, dass nur Frauen in Teilzeit gehen, ist nicht mehr zeitgemäß. Viele Männer wünschen sich heute mehr Zeit für ihre Kinder oder für persönliche Projekte. Wenn Unternehmen das unterstützen, können alle davon profitieren – das Arbeitsklima, die Familie und der Mann selbst.
Aber ich frage mich, ob die Gesellschaft das wirklich schon akzeptiert. Wie siehst du das?
Kandidat A:
Ich glaube, wir sind auf dem Weg, aber viele alte Vorstellungen sind noch da. Männer, die in Teilzeit arbeiten, werden oft nicht ernst genommen – als wären sie weniger engagiert. Das muss sich ändern. Teilzeit heißt ja nicht, dass man weniger leistet – nur anders. Wenn jemand in 25 Stunden genauso viel schafft wie andere in 40, sollte das doch anerkannt werden.
Findest du, dass Unternehmen genug tun, um Teilzeit für Männer attraktiv zu machen?
Kandidat B:
Da gibt es noch viel Luft nach oben. Viele Firmen bieten flexible Modelle zwar an, aber eher für Frauen. Männer müssen oft erst aktiv danach fragen. Ich finde, es braucht eine Kultur, in der solche Modelle selbstverständlich sind – auch in Führungspositionen. Nur dann verändert sich langfristig etwas.
Wie könnte man deiner Meinung nach diese Veränderung unterstützen?
Kandidat A:
Zum einen durch Vorbilder – wenn mehr Männer in Teilzeit gehen und offen darüber sprechen. Zum anderen durch gesetzliche Anreize, wie etwa steuerliche Vorteile oder gezielte Programme zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf – auch für Väter.
Ich denke, es geht darum, Rollen neu zu definieren: Leistung heißt nicht nur Karriere, sondern auch Verantwortung in anderen Lebensbereichen.
Kandidat B:
Genau. Und wenn wir es schaffen, Teilzeitarbeit für Männer genauso selbstverständlich zu machen wie für Frauen, gewinnen alle: die Familie, das Unternehmen und die Gesellschaft insgesamt.
Kandidat A:
Also sind wir uns einig: Teilzeit sollte keine Frage des Geschlechts sein, sondern eine individuelle Entscheidung – unterstützt durch flexible Strukturen und eine offene Unternehmenskultur.