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Montag, 11. März
Hallo Jasmin,
wusstest du, dass laut UNESCO rund 771 Millionen Erwachsene weltweit weder lesen noch schreiben können? Die meisten von ihnen leben in Afrika südlich der Sahara und in Südasien – und oft beginnt das Problem schon in der Kindheit: Über 250 Millionen Kinder und Jugendliche haben keinen regelmäßigen Zugang zu Schulbildung. Dabei ist Bildung eine der wichtigsten Voraussetzungen für Gesundheit, Gleichberechtigung und wirtschaftliche Entwicklung.
Ich habe im letzten Sommer ein Bildungsprojekt in Gambia unterstützt und dabei vieles mit eigenen Augen gesehen. In den ländlichen Gebieten dort gibt es oft nur eine einzige Grundschule für mehrere Dörfer. Viele Kinder müssen täglich bis zu zwei Stunden zu Fuß gehen – und das bei jeder Wetterlage, oft barfuß oder ohne Frühstück. In manchen Klassen sitzen über 60 Kinder auf engem Raum, manchmal gibt es nicht einmal genug Hefte oder Stifte. Einige Gruppen werden notdürftig unter einem Baum oder in alten Holzhütten unterrichtet.
Was mich trotzdem sehr beeindruckt hat, war die Motivation der Kinder. Obwohl die Bedingungen schwierig sind, kommen sie jeden Tag mit Freude. Viele von ihnen träumen davon, später einmal Lehrer, Ärztin oder Mechaniker zu werden. Ihre Eltern, die oft selbst nie eine Schule besuchen konnten, sind stolz – auch wenn sie selbst kaum helfen können.
Das Projekt, bei dem ich mitarbeite, sammelt Spenden für Lernmaterialien, richtet kleine Bibliotheken ein und organisiert ein warmes Mittagessen für die Kinder. Das klingt vielleicht wenig, aber es macht einen riesigen Unterschied. In dem Dorf, in dem ich war, ist der regelmäßige Schulbesuch von unter 50 % auf mittlerweile über 80 % gestiegen – in nur drei Jahren!
Ich glaube, viele Menschen in Europa wissen gar nicht, wie schwierig Bildung in anderen Teilen der Welt sein kann. Dabei ist sie der Schlüssel für eine bessere Zukunft – nicht nur für Einzelne, sondern für ganze Gesellschaften.
Bis bald!
Deine Elena