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Wusstest du? Durchschnittlich verbringen Menschen in Großstädten täglich fast 60 Minuten im Straßenverkehr – und jeder Dritte beobachtet laut Umfragen vom Fenster aus regelmäßig kleine oder große Zwischenfälle im Straßenbild. So wie ich heute!
Der heutige Morgen begann wirklich ungewöhnlich. Ich hatte gerade mein Frühstück beendet und saß – wie so oft bei schönem Wetter – mit meinem Joghurt auf dem Balkon. Meine Wohnung liegt im dritten Stock, direkt an der Lindenallee, einer eher engen Einbahnstraße, die aber trotzdem jeden Morgen voll ist. Zwar ist es nicht gerade idyllisch mit all dem Verkehr, aber man bekommt dafür immer etwas mit.
Gerade als ich meine Müslischüssel in die Küche bringen wollte, hörte ich plötzlich quietschende Bremsen und laute Rufe – und dann ein dumpfer Knall. Ich lief sofort nach unten. Auf der Straße stand ein kleiner Lieferwagen quer, und hinten war ein alter dunkelblauer Kombi hineingefahren. Der Fahrer des Kombis – etwa Mitte fünfzig – stieg sofort aus und schaute sich den Schaden an. Er klopfte an die Fahrertür des Lieferwagens, aber da saß niemand drin.
Schon nach wenigen Minuten standen mehrere Menschen drumherum und redeten. Einige Autofahrer versuchten, über den Gehweg vorbeizufahren, doch es bildete sich schnell ein Stau. Der Kombifahrer telefonierte, vermutlich mit dem Pannendienst.
Plötzlich kam ein junger Mann in einer grauen Arbeitsjacke aus einem Haus gegenüber gerannt. Er zog direkt sein Handy raus und sprach hektisch. Wie sich bald herausstellte, war er der Fahrer des Lieferwagens. Ein paar Minuten später hörte man das Martinshorn, und ein Polizeiwagen fuhr die Einbahnstraße hoch.
Ein Nachbar, der Gemüse verkauft, erzählte, dass die Polizei mehrere Leute befragt hatte. Zwei Schülerinnen hätten gesagt, der ältere Fahrer habe schon vor dem Zusammenstoß im Auto telefoniert. Der Lieferwagenfahrer sei einfach falsch geparkt gewesen, sagte er auch – direkt in zweiter Reihe. Am Ende wurde der Kombi abgeschleppt, während das Paketauto weiterfuhr.
Fast eine Stunde dauerte das Ganze, und wir diskutierten noch eine Weile, wer denn nun Schuld hatte. Wahrscheinlich beide ein bisschen. Der Gemüsemann meinte zum Schluss nur trocken: „In der Stadt gilt: Wer auffährt, verliert.“
Danach bin ich wieder rauf in meine Wohnung gegangen. Und morgen wartet bestimmt schon die nächste Geschichte.
Bis bald,
Lara