Sollte man sich für ein Universitätsstudium oder für eine Ausbildung entscheiden?

Sie sind Teilnehmende eines Debattierclubs und diskutieren über eine Frage.

  • Tauschen Sie Ihren Standpunkt und Ihre Argumente aus.
  • Reagieren Sie auf die Argumente der Gesprächspartnerin / des Gesprächspartners.
  • Fassen Sie am Ende zusammen: Sind Sie dafür oder dagegen?
Die Stichpunkte können Sie zu Hilfe nehmen.

  • Berufliche Chancen
  • Dauer und Kosten
  • Zukunftsperspektiven
  • Persönliche Interessen und Fähigkeiten

Beispiel

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Person A:
Ich denke, dass ein Universitätsstudium die bessere Wahl ist. Man hat mehr Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt, kann in höheren Positionen arbeiten und verdient später oft mehr Geld. Viele große Unternehmen suchen gezielt nach Akademikern, weil sie breit gefächertes Wissen und analytische Fähigkeiten haben.

Person B:
Ja, ein Studium bietet viele Chancen, aber es hat auch Nachteile. Es dauert oft lange – mindestens drei Jahre für den Bachelor, und wenn man noch einen Master macht, sind es fünf oder sechs Jahre. In dieser Zeit verdienen Auszubildende schon Geld und sammeln Berufserfahrung.

Person A:
Das stimmt, ein Studium ist zeitaufwendig und kostet oft viel Geld. Viele Studierende müssen nebenbei arbeiten, um die Miete und das Leben zu finanzieren. Ein Freund von mir studiert Medizin, und er sagt, dass das Studium sehr anstrengend ist und er oft kaum Zeit für Freizeit hat.

Person B:
Genau! Mein Cousin hat eine Ausbildung als Elektriker gemacht. Er hat schon ab dem ersten Jahr ein Gehalt bekommen und konnte nach drei Jahren direkt in seinem Beruf arbeiten. Heute verdient er gut und hat keine Studienkredite abzubezahlen.

Person A:
Das klingt gut, aber es gibt Berufe, die man nur mit einem Universitätsabschluss machen kann. Ein Arzt, ein Ingenieur oder ein Jurist braucht ein Studium. Außerdem haben Akademiker oft die Möglichkeit, sich weiterzubilden und in verschiedene Berufe zu wechseln.

Person B:
Ja, das stimmt. Aber nicht jeder will studieren. Manche Leute wollen lieber praktisch arbeiten und direkt sehen, was sie machen. In einer Ausbildung lernt man durch Erfahrung, nicht nur durch Theorie. Viele Auszubildende fühlen sich am Ende der Ausbildung sicher in ihrem Beruf, während viele Uni-Absolventen nach dem Studium nicht wissen, was sie genau machen wollen.

Person A:
Ein weiterer Vorteil des Studiums ist, dass man oft bessere Aufstiegsmöglichkeiten hat. Wer einen akademischen Abschluss hat, kann schneller in Führungspositionen kommen. Natürlich gibt es auch Handwerksmeister oder Techniker, die gut verdienen, aber in vielen Branchen sind die Spitzengehälter für Akademiker höher.

Person B:
Ja, aber dafür sind viele Studierende nach dem Studium arbeitslos oder finden nur schlecht bezahlte Einstiegsjobs. Besonders in den Geisteswissenschaften oder Sozialwissenschaften gibt es oft wenige feste Stellen. Ich kenne jemanden, der Germanistik studiert hat, aber jetzt in einem Callcenter arbeitet, weil er keinen passenden Job gefunden hat.

Person A:
Das ist natürlich ein Problem. In technischen Berufen oder in der IT ist das anders. Dort werden viele Fachkräfte gesucht, und mit einem Informatikstudium hat man sehr gute Chancen. Aber es ist wichtig, das richtige Fach zu wählen.

Person B:
Genauso ist es auch bei der Ausbildung. Es gibt Berufe, in denen man sofort einen Job bekommt, zum Beispiel als Handwerker oder Pflegekraft. Aber in anderen Berufen ist es schwieriger. Ein Bekannter hat eine Ausbildung als Einzelhandelskaufmann gemacht, aber er verdient nicht viel und hat kaum Aufstiegsmöglichkeiten.

Person A:
Vielleicht sollte man nicht sagen, dass das Studium oder die Ausbildung generell besser ist. Es kommt darauf an, was man möchte. Wer gern theoretisch arbeitet, für den ist die Uni besser. Wer lieber praktisch lernt, für den ist eine Ausbildung die richtige Wahl.

Person B:
Ja, das sehe ich auch so. Außerdem hängt es davon ab, ob man sich später weiterbilden möchte. Viele, die eine Ausbildung machen, können danach noch eine Weiterbildung oder einen Meister machen. Und manche Studenten gehen nach dem Studium in eine Ausbildung, weil sie merken, dass die Praxis ihnen besser gefällt.

Person A:
Das ist ein guter Punkt. Vielleicht wäre es gut, wenn Schulen besser über beide Wege informieren. Viele Schüler denken, dass sie unbedingt studieren müssen, aber wissen gar nicht, dass eine Ausbildung auch viele Vorteile hat.

Person B:
Ja, genau! Jeder sollte die Möglichkeit haben, den Weg zu wählen, der am besten zu ihm passt. Ein Studium ist nicht automatisch besser als eine Ausbildung – es kommt auf die eigenen Interessen und die beruflichen Ziele an.

Person A:
Super! Dann sind wir uns einig, dass sowohl ein Studium als auch eine Ausbildung gute Möglichkeiten bieten – es kommt darauf an, was für die eigene Zukunft am besten ist.

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