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Englisch
Lesen Sie zuerst die zehn Überschriften. Lesen Sie dann die fünf Texte und entscheiden Sie, welche Überschrift (a–j) am besten zu welchem Text (1–5) passt.
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Text 1
Schon seit Jahren warnen Wissenschaftler davor, dass die sogenannte „Lichtverschmutzung“ nicht nur den Blick auf den Sternenhimmel zerstört, sondern auch negative Folgen für Tiere, Pflanzen und den menschlichen Schlafrhythmus hat. In einigen Regionen Deutschlands, etwa im Sternenpark Rhön, wird daher bewusst auf künstliche Beleuchtung verzichtet, um die natürliche Dunkelheit zu erhalten.
Der Titel eines Buches klingt zunächst nach einer Gruselgeschichte: „Die Finsternis“. Doch dem Autor Martin Bogner geht es nicht um erfundene Horrorszenen, sondern um ein sehr reales Phänomen – die nächtliche Dunkelheit.
Wer erlebt heute überhaupt noch eine wirklich dunkle Nacht? Bewohner von Großstädten in der Regel nicht, höchstens im vollständig verdunkelten Schlafzimmer. Einen Himmel voller Sterne sieht man nur noch selten – weshalb wir tief beeindruckt sind, wenn wir ihn doch einmal erblicken. Früher war das selbstverständlich, bis Gaslaternen und später die Glühbirne eingeführt wurden. In heutigen Städten erkennt man oft nur den Mond und vielleicht ein paar der hellsten Sterne.
Martin Bogner erklärt, warum künstliche Beleuchtung so allgegenwärtig ist, und bewertet dies kritisch. Dabei zieht er seine Leser mit großem Fachwissen in den Bann. Außerdem ist er weit gereist. Überall, so berichtet er, existieren Vereinigungen, die sich für die Verringerung von Kunstlicht einsetzen – auch in Deutschland. Bogner begrüßt diese Initiativen sehr, denn er macht deutlich, dass er es problematisch findet, wenn es kaum noch echte Dunkelheit gibt.
Text 2
Fotografie gehört heute zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen weltweit: Allein in Deutschland werden pro Jahr mehrere Milliarden Fotos mit Smartphones gemacht. Viele Museen und Wettbewerbe widmen sich inzwischen der „Handy-Fotografie“ und zeigen, dass man auch ohne teure Ausrüstung beeindruckende Bilder gestalten kann.
Fotos zu machen ist heute kinderleicht. Schnell zückt man das Smartphone und drückt auf den Auslöser. Wer jedoch ausdrucksstarke und außergewöhnliche Aufnahmen haben möchte, muss sich mit dem Thema Fotografie schon genauer beschäftigen. Michael Bertram hat dazu einen neuen Ratgeber veröffentlicht. Auf 426 Seiten erklärt der Autor und Journalist in klaren, leicht verständlichen Worten, worauf es ankommt.
Das Buch versteht sich als Fotokurs für Anfänger und Fortgeschrittene und richtet sich an alle, die gerne fotografieren, aber wenig Fachwissen mitbringen. Diesen Hobbyfotografen vermittelt Bertram Schritt für Schritt eine solide Grundlage. Er arbeitet dabei mit vielen Beispielbildern, Tabellen und Abbildungen und schreibt stets so knapp wie möglich, aber so ausführlich wie nötig. Dadurch wirkt das Werk unterhaltsam und nicht wie ein trockenes Lehrbuch. Vom Finden des passenden Motivs über die richtige Kameraeinstellung bis hin zur Bildbearbeitung am Computer werden alle wichtigen Aspekte behandelt.
Text 3
Fotografie-Ausstellungen gehören inzwischen zu den beliebtesten kulturellen Veranstaltungen in Europa. Besonders in Wien strömen jedes Jahr Tausende von Besuchern in Museen, um die Werke international bekannter Fotografen zu sehen. Neben klassischen Retrospektiven gewinnen auch persönliche Einblicke in das Leben der Künstler immer mehr an Bedeutung.
Ab kommendem Samstag sind im Kunstforum Graz Werke der Fotografin Anna Leibold zu sehen. Die Ausstellung überzeugt durch ihre große Bandbreite. Einerseits können die Besucher zahlreiche Porträts bekannter Schauspieler, Politiker und Musiker bewundern. Andererseits werden private Aufnahmen der Künstlerin präsentiert. Viele dieser sehr persönlichen Fotografien zeigen bisher unveröffentlichte Szenen aus ihrem Leben, die zum Teil auch bedrückend wirken. Besonders Bilder ihres Vaters bewegen die Betrachter, und nicht selten überrascht die Offenheit, mit der sich Leibold präsentiert.
Zwischen Selbstporträts der Fotografin finden sich auch viele Familienfotos, darunter Porträts der Eltern sowie Urlaubsbilder. Die abwechslungsreiche Mischung aus groß- und kleinformatigen Aufnahmen macht den Rundgang besonders spannend. Wer die Arbeiten noch intensiver kennenlernen möchte, kann zusätzlich einen rund anderthalbstündigen Film über die Karriere von Anna Leibold sehen.
Nach dem Besuch von Ausstellung und Film steht fest: Anna Leibold gehört zu den bedeutendsten Fotografinnen des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts.
Text 4
Astrofotografie erfreut sich seit einigen Jahren wachsender Beliebtheit. In vielen Ländern gibt es inzwischen sogenannte „Dark Sky Parks“, wo künstliches Licht stark reduziert wird, damit Besucher den Sternenhimmel in seiner ursprünglichen Pracht erleben können. Auch in Deutschland – etwa in der Rhön – nutzen Fotografen solche Orte, um eindrucksvolle Aufnahmen der Milchstraße zu machen.
Die Abkürzung TWAN klingt zunächst nach einer neu entwickelten Software, tatsächlich aber bezeichnet sie eine besondere fotografische Technik, die von dem Iraner Navid Tarighi eingeführt wurde. Diese Methode liefert spektakuläre Ergebnisse: Noch nie zuvor konnte man die Sterne so beeindruckend über Landschaften der Erde betrachten wie in den Bildern dieses Buches – ein wahrer Augenschmaus.
Was die Leserinnen und Leser auf den 160 Seiten zu sehen bekommen, ist einzigartig. Viele dargestellten Landschaften sind eigentlich bekannte Motive, erscheinen hier jedoch völlig neu und ungewohnt. So entdeckt man etwa Sternbilder über den Ruinen von Persepoli, den Mond über ungarischen Wäldern oder die Milchstraße über dem riesigen Mammutbaum „General Grant“ in Kalifornien. Die drei Herausgeber Stefan Seidel, Gernot Meinhardt und Navid Tarighi arbeiteten dabei mit einem internationalen Team erfahrener Naturfotografen zusammen. Auf den letzten Seiten erfährt man außerdem: „Fotografieren im TWAN-Stil bedeutet, bei tiefer Dämmerung oder in völliger Dunkelheit zu arbeiten – auch dann, wenn man selbst kaum noch etwas erkennen kann.“
Doch bei aller Technik bleibt eines entscheidend: der künstlerische Blick des Fotografen – und eine große Portion Geduld.
Text 5
Biografien berühmter Fotografen erfreuen sich seit Jahren großer Beliebtheit. Viele Museen und Verlage präsentieren derzeit Ausstellungen und Bücher, die nicht nur Bilder, sondern auch die Lebensgeschichten der Künstler zeigen. Dadurch lassen sich künstlerische Entwicklung und persönliche Schicksale oft besser nachvollziehen.
Er gehörte zu den herausragenden Persönlichkeiten seines Fachs: Alexander Feinmann. Eine neue Biografie widmet sich dem Leben des international bekannten Fotografen. Neben Texten in Deutsch und Englisch enthält sie auch eine kleine, aber sorgfältig zusammengestellte Auswahl seiner Fotoarbeiten aus allen Schaffensperioden.
Die Autoren zeichnen den Lebensweg des 1908 in Marseille geborenen Künstlers nach – von seiner Kindheit in Berlin über die Studienjahre in Weimar und Dresden bis hin zu seiner Zeit in Hamburg, Stockholm und schließlich New York, dessen Stadtansichten Feinmann weltberühmt machten. Dabei hatte er ursprünglich gar nicht die Absicht, Fotograf zu werden. Eigentlich war Alexander Feinmann ausgebildeter Architekt.
Als er 1934 mit seiner Frau nach Stockholm emigrierte, fand er dort keine Anstellung als Architekt. Aus der Not heraus entschloss er sich, seine Leidenschaft für die Fotografie zum Beruf zu machen, um die kleine Familie mit Sohn Thomas zu versorgen. Den endgültigen Durchbruch als international anerkannter Fotograf schaffte er schließlich in New York, wohin die Familie 1940 auswanderte.