Trennung von Jungen und Mädchen an Schulen?

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Neue Untersuchung empfiehlt geschlechtergetrennten Unterricht

Sollten Jungen und Mädchen künftig wieder in getrennten Schulen unterrichtet werden? Eine aktuelle Untersuchung des Instituts für sozialpädagogische Forschung (ISF) in Hannover spricht sich dafür aus.

Laut der Studie gibt es im derzeitigen koedukativen Schulsystem erhebliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern, insbesondere in den naturwissenschaftlichen Fächern. Mädchen hätten demnach nicht die gleichen Chancen, ihr Potenzial in diesen Bereichen vollständig zu entfalten.

Die Untersuchung stützt sich auf eine Umfrage an mehreren Gymnasien. Dabei zeigte sich, dass weibliche Schüler von manchen männlichen Lehrkräften und Mitschülern als weniger talentiert in Naturwissenschaften wahrgenommen werden. Es herrscht die Meinung vor, dass Mädchen zwar gut auswendig lernen können, aber ihnen das tiefere Verständnis für Physik, Chemie und Biologie fehle.

Diese Vorurteile könnten dazu führen, dass Mädchen in ihrer Entwicklung gehemmt werden und sich weniger für naturwissenschaftliche Berufe interessieren. Die Studienautoren argumentieren daher, dass eine getrennte Schulerziehung es ermöglichen könnte, Mädchen gezielter zu fördern und ihre Stärken besser zu entwickeln.

Beispiel

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Kandidat A:
In diesem Text geht es um die Frage, ob Jungen und Mädchen getrennte Schulen besuchen sollten. Der Artikel handelt von einer Studie des Instituts für sozialpädagogische Forschung, die herausgefunden hat, dass Mädchen besonders in naturwissenschaftlichen Fächern oft benachteiligt sind. Angeblich trauen Lehrer und Mitschüler ihnen in Physik, Chemie und Biologie weniger zu, weil sie als weniger begabt gelten. Die Studie schlägt vor, Jungen und Mädchen getrennt zu unterrichten, um Chancengleichheit zu schaffen.

Kandidat B:
Das Thema des Artikels ist wirklich interessant. Meiner Meinung nach ist es aber nicht die beste Lösung, Jungen und Mädchen in getrennte Schulen zu schicken. Ich denke, das Problem liegt eher in den Stereotypen und Vorurteilen, die in der Gesellschaft noch existieren. Statt Schulen zu trennen, sollte man lieber Lehrkräfte besser sensibilisieren und Mädchen gezielt fördern.

Kandidat A:
Das halte ich für einen guten Punkt. Aber man muss auch bedenken, dass Mädchen sich in einem getrennten Umfeld vielleicht wohler fühlen und sich mehr zutrauen. Es gibt Studien, die zeigen, dass Schülerinnen in reinen Mädchenschulen bessere Leistungen in Mathematik und Naturwissenschaften erbringen, weil sie dort selbstbewusster sind und sich weniger mit Jungen vergleichen müssen.

Kandidat B:
Da kann ich dir nur teilweise zustimmen. Ich finde, dass es auch wichtig ist, dass Jungen und Mädchen lernen, miteinander zu arbeiten. Schließlich müssen sie später im Berufsleben auch zusammenarbeiten. Wenn man sie schon in der Schule trennt, verstärkt das vielleicht die Unterschiede noch mehr, anstatt sie zu verringern.

Kandidat A:
Das stimmt, aber man könnte auch sagen, dass getrennte Schulen Mädchen helfen könnten, sich stärker auf ihre eigenen Stärken zu konzentrieren. Es gibt in vielen Ländern Schulen nur für Jungen oder nur für Mädchen, und dort funktioniert das Konzept gut.

Kandidat B:
Ich bin der Auffassung, dass es besser wäre, das Bildungssystem so zu verbessern, dass es für alle fair ist, anstatt eine Trennung vorzunehmen. Vielleicht könnte man in gemischten Schulen spezielle Programme oder Kurse anbieten, die Mädchen mehr ermutigen, in naturwissenschaftliche Fächer zu gehen.

Kandidat A:
Das scheint eine gute Idee zu sein. Vielleicht wäre eine Lösung, Mädchen in diesen Fächern mehr Unterstützung zu geben, aber sie trotzdem in gemischten Klassen zu lassen.

Kandidat B:
Dem stimme ich zu. Das Ziel sollte sein, gleiche Chancen für alle zu schaffen, ohne dabei künstliche Trennungen einzuführen.

Kandidat A:
Dann sind wir uns einig: Statt Mädchen und Jungen zu trennen, sollten Schulen sich darauf konzentrieren, Stereotypen abzubauen und allen Schülern die gleichen Möglichkeiten zu bieten.

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