Goethe
Polnisch
Lesen Sie den Text und die Aufgaben von 1 bis 6 dazu. Wählen Sie, ob die Aussagen richtig oder falsch sind?
Wir leben im Zeitalter der Information. Ob wir es möchten oder nicht — ständig hinterlassen wir weltweit digitale Abdrücke. Das Netz formt unser Bild nach außen, es definiert uns und zugleich auch nicht.
Der sogenannte „gläserne Mensch“ wird immer realer. Wie offen wir uns tatsächlich machen, konnte man in der Ausstellung „Außer Kontrolle – Was das Internet über dich verrät“ im Medienhaus Graz sehen. Dort gab es eine Hacker-Station, an der innerhalb kürzester Zeit sämtliche Passwörter geknackt wurden, von denen ich sicher war, sie seien gut geschützt. Unser digitales Dasein gleicht einer Wohnung ohne Tür: trotz Codes, trotz Sicherheitsfragen, trotz Datenschutz bleibt vieles sichtbar.
Wer online einkauft, merkt schnell, dass Kundenmeinungen für Anbieter enorm wichtig geworden sind. Doch das führt dazu, dass Kaufentscheidungen immer stärker durch Bewertungen beeinflusst werden, die auch manipuliert sein können. Ähnliches erlebt man in sozialen Netzwerken: Auf einer Schülerplattform wie „rateyourclassmate“ bewerteten Jugendliche ihre eigene Schule. Auch Lehrkräfte wurden dort kommentiert. Eine Pädagogin klagte dagegen, verlor den Prozess jedoch — für das Gericht standen die Interessen der Schülerinnen und Schüler und die Meinungsfreiheit über den persönlichen Rechten der Lehrkraft.
Wir bewegen uns in einem virtuellen Schaufenster. Genau das zeigte die Aktion „Analog sichtbar“ mit Studierenden in Freiburg. Um bewusst zu machen, wie sehr wir uns durch Klicks, Likes und Beiträge entblößen, übertrug die Projektgruppe ihre Online-Welt analog auf Papier und Karton — öffentlich zugänglich. Eine Woche lang saßen die Studierenden in einem Schaufensterraum einer Galerie, man konnte sie besuchen und mit ihnen sprechen. Anders als im Netz wurden hier persönliche Daten später zerstört statt endlos gespeichert.
Was früher kaum denkbar gewesen wäre, ist heute selbstverständlich: Schon am Morgen wissen Firmen, was wir am Abend kaufen könnten. Daten werden überall gesammelt – an der Supermarktkasse, an der Tankstelle, bei Bonuskarten. So entsteht mühelos ein Profil über Vorlieben, Abneigungen und Konsumverhalten. Der „gläserne Mensch“ breitet sich aus.
Wir leben in einer grenzenlosen Informationswelt, nutzen unzählige digitale Kommunikationswege und müssen gleichzeitig darauf achten, dass wir unsere eigenen Werte nicht aus dem Blick verlieren.

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