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Gehört das unbezahlte Praktikum abgeschafft?
In Deutschland absolvieren jedes Jahr tausende Studierende und Berufseinsteiger*innen ein Praktikum, um erste Erfahrungen im Arbeitsleben zu sammeln. Immer wieder wird dabei über unbezahlte Praktika diskutiert. Einerseits sollen sie jungen Menschen den Einstieg in den Beruf erleichtern, andererseits wird kritisiert, dass Unternehmen dadurch von kostenloser Arbeitskraft profitieren.
Befürworterinnen unbezahlter Praktika argumentieren, dass viele Betriebe sonst keine Praktikumsplätze anbieten könnten. Besonders in kleinen Firmen oder sozialen Einrichtungen fehle oft das Budget, um Praktikantinnen zu bezahlen. Ein unbezahltes Praktikum ermögliche dennoch einen Einblick in verschiedene Arbeitsbereiche und könne bei der späteren Berufswahl helfen. Außerdem sei es oft eine Voraussetzung für bestimmte Studiengänge oder Masterbewerbungen.
Kritiker*innen halten dagegen, dass Arbeit grundsätzlich entlohnt werden sollte. Wer Vollzeit arbeitet, müsse auch bezahlt werden – unabhängig davon, ob es sich um ein Praktikum handelt oder nicht. Viele Studierende können sich unbezahlte Praktika gar nicht leisten, vor allem in Großstädten mit hohen Lebenshaltungskosten. So würden nur diejenigen profitieren, deren Eltern sie finanziell unterstützen können. Das führt zu sozialer Ungleichheit und schließt weniger privilegierte Gruppen aus.
Um eine faire Lösung zu finden, fordern Gewerkschaften und Studierendenvertretungen klare gesetzliche Regelungen. Praktika sollten vergütet werden, wenn sie länger als drei Monate dauern oder eine vollwertige Arbeitsleistung beinhalten. Gleichzeitig könnten staatliche Förderprogramme kleine Unternehmen finanziell unterstützen, damit auch sie bezahlte Praktikumsplätze anbieten können. So ließe sich Chancengleichheit schaffen, ohne den Arbeitsmarkt zu überlasten.
Kandidat A:
Im Text geht es um unbezahlte Praktika. Viele junge Leute arbeiten heute mehrere Wochen oder Monate ohne Lohn. Ich bin der Meinung, dass das nicht fair ist, denn Arbeit sollte immer bezahlt werden. Sonst können sich nur reiche Studierende ein Praktikum leisten.
Was denkst du darüber?
Kandidat B:
Ich sehe das ein bisschen anders. Viele kleine Betriebe können sich bezahlte Praktika gar nicht leisten. Ohne unbezahlte Praktika gäbe es vielleicht weniger Möglichkeiten für Studierende, Erfahrungen zu sammeln.
Findest du, dass jedes Praktikum bezahlt werden muss?
Kandidat A:
Das kommt darauf an. Wenn das Praktikum nur ein oder zwei Wochen dauert und man nur zuschaut, finde ich es okay ohne Lohn. Aber wenn man richtige Aufgaben übernimmt, sollte man etwas verdienen. Aus meiner Erfahrung arbeiten Praktikant*innen oft wie normale Mitarbeiter.
Wie war das bei dir?
Kandidat B:
Ich hatte ein Praktikum in einem Büro, das drei Monate dauerte. Ich habe viel gearbeitet, aber kein Geld bekommen. Trotzdem habe ich viel gelernt. Ich finde, für längere Praktika sollte es eine kleine Bezahlung geben, vielleicht 300 oder 400 Euro im Monat.
Was meinst du, wäre das genug?
Kandidat A:
Ja, das wäre ein guter Anfang. Ich denke, eine kleine Bezahlung zeigt auch, dass die Arbeit der Praktikanten wertgeschätzt wird. Ohne Geld fühlt man sich oft ausgenutzt. Außerdem müssen viele Studierende Miete und Fahrtkosten bezahlen.
Wie könnte man deiner Meinung nach kleine Firmen unterstützen?
Kandidat B:
Vielleicht könnte der Staat helfen, zum Beispiel mit Zuschüssen für kleine Unternehmen. Dann könnten sie trotzdem Praktikant*innen bezahlen. So hätten beide Seiten etwas davon. Ich halte das für eine faire Lösung.
Was hältst du von dieser Idee?
Kandidat A:
Das finde ich sehr gut. So hätten alle gleiche Chancen, auch Studierende ohne reiche Eltern. Ich glaube, dann würden mehr Leute ein Praktikum machen wollen. Das wäre auch gut für die Firmen.
Denkst du, dass unbezahlte Praktika irgendwann verboten werden sollten?
Kandidat B:
Das wäre vielleicht zu streng. Manche Praktika, zum Beispiel im sozialen Bereich oder in kleinen NGOs, funktionieren ohne Bezahlung. Aber ich finde, es sollte klare Regeln geben – etwa, dass alles über drei Monate bezahlt werden muss.
Wie stehst du zu so einer Regelung?
Kandidat A:
Ich bin ganz deiner Meinung. Wenn ein Praktikum länger dauert, sollte es auf jeden Fall bezahlt werden. Und für kurze Praktika könnten wenigstens Fahrtkosten übernommen werden. So wäre es fair für alle.
Wie könnte man deiner Meinung nach sicherstellen, dass Firmen diese Regeln auch einhalten?
Kandidat B:
Vielleicht sollte es eine zentrale Stelle geben, wo Praktikant*innen Beschwerden einreichen können. Oder man könnte verpflichten, im Vertrag genau zu schreiben, was bezahlt wird. So hätten beide Seiten Klarheit.
Findest du, dass das realistisch wäre?
Kandidat A:
Ja, das wäre ein guter Schritt. Aber ich glaube, viele Firmen würden erst reagieren, wenn sie dazu verpflichtet sind. Deswegen wäre ein Gesetz wichtig. Ich hoffe, dass sich in Zukunft etwas ändert.
Wie siehst du das – wird das Thema in den nächsten Jahren wichtiger?
Kandidat B:
Auf jeden Fall. Immer mehr Studierende machen Praktika, und viele möchten fair behandelt werden. Ich denke, das Thema bleibt aktuell, besonders wenn das Leben immer teurer wird.
Wie könnte man Studierende besser über ihre Rechte informieren?
Kandidat A:
Vielleicht über Universitäten, Karrieremessen oder Online-Portale. So wüssten alle, was ihnen zusteht und was nicht. Ich finde, das wäre ein wichtiger Schritt für mehr Fairness.
Kandidat B:
Ich denke, bezahlte Praktika sind wichtig, damit alle Studierenden gleiche Chancen haben – egal, wie viel Geld sie haben. Wenn kleine Firmen Unterstützung vom Staat bekommen, profitieren beide Seiten.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Praktika bezahlt werden sollten, wenn sie länger dauern oder echte Arbeit beinhalten.
So wäre das System fair und motivierend für alle Beteiligten.

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