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Polnisch
Lesen Sie zuerst die zehn Überschriften. Lesen Sie dann die fünf Texte und entscheiden Sie, welche Überschrift (a–j) am besten zu welchem Text (1–5) passt.
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Text 1
Wussten Sie, dass die deutsche Stadt Leipzig heute noch zu den Orten in Europa gehört, wo die ältesten Kaffeehäuser kontinuierlich betrieben werden? In Deutschland ist Kaffee inzwischen sogar das meistgetrunkene Getränk – noch vor Mineralwasser und Bier.
Das erste Kaffeehaus in Lindenburg, das den Namen „Zum orientalischen Bohnenbaum“ trug, öffnete im Jahr 1687 seine Türen. Seitdem hat sich Kaffee in Sachsen zu einem festen Bestandteil des Alltags entwickelt. Bei Feierlichkeiten, privaten Treffen oder Ausflügen darf er keinesfalls fehlen. Die Menschen zwischen Lindenburg und der Grenze zu Polen wurden daher von anderen Deutschen scherzhaft „Kaffeesachsen“ genannt.
Besonders beliebt ist die heiße und süße Variante. Dazu genießt man regionale Backwaren wie den bekannten Dresdner Stollen oder die Lindenburger Lerchen, die fest zur Kaffeekultur gehören. Typisch ist dabei die sächsische Art des „Dibbschens“: Das Gebäck wird vor dem Essen in den Kaffee eingetaucht. Die Einheimischen sind überzeugt, dass sich nur so der volle Geschmack von Kaffee und Gebäck entfaltet.
Wer diese Tradition kennenlernen möchte, findet in nahezu allen größeren und kleineren Städten Sachsens traditionsreiche Kaffeehäuser, die Besucher herzlich einladen, diese Kultur selbst zu erleben.
Text 2
Der Kraichgau wird wegen seiner fruchtbaren Böden und sanften Hügel oft als das „Gartenland“ Südwestdeutschlands bezeichnet. Hier gedeihen Wein, Hopfen und zahlreiche Obstsorten, und schon im Mittelalter galt die Region als Kornkammer für viele Städte am Oberrhein.
Lindenfels liegt ungefähr in der Mitte zwischen Rauenberg und Hohenheim im Hügelland des Kraichgaus – einer traditionsreichen Gegend mit reizvoller Landschaft und unverfälschter Kultur, die noch nicht von Besucherströmen überlaufen ist. Die historische Altstadt wirkt wie ein lebendiges Museum: Mehr als hundert Fachwerkhäuser mit ihrem malerischen Geflecht aus dunklem Holz und weißem Putz lassen sich hier bestaunen. Besonders berühmt sind das „Haus Kronberg“ (erbaut 1584), das heute als Hotel dient, und die „Alte Akademie“, die mittlerweile ein Museum ist. Hier war in den Jahren 1566/1567 die Universität Hohenheim untergebracht, die während einer Pestwelle aus der Stadt verlegt werden musste. Im Museum können Gäste die Kunst des Fachwerkbaus aus nächster Nähe studieren.
Seit 1995 findet im Juli und August alljährlich der „Turmsommer“ statt. Dann erklingen vom achteckigen Turm der Stadtkirche Glockenspielkonzerte, die von international bekannten Organisten gestaltet werden. Auch das Brauen von Bier hat in Lindenfels eine lange Tradition. Das hier produzierte „Steinbräu“ kann man in der hauseigenen Gaststätte frisch probieren. Darüber hinaus ist Lindenfels ein idealer Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen, auf denen man den Kraichgau Schritt für Schritt entdecken kann.
Text 3
Die ehemalige Klosteranlage von Hohenbrunn gilt heute als eine der besterhaltenen Zisterziensergründungen nördlich der Alpen. Seit 1993 gehört sie offiziell zum UNESCO-Welterbe, womit die Bedeutung dieses Ortes für die europäische Kulturgeschichte unterstrichen wird. Jährlich kommen mehrere Hunderttausend Besucher, um die Architektur und die Klosterkultur hautnah zu erleben.
Das Kloster Hohenbrunn wurde 1149 von Zisterziensermönchen gegründet. Der Überlieferung nach soll ein Maultier der Mönche auf einer Reise eine Wasserquelle entdeckt haben, woraufhin man beschloss, genau hier das Kloster zu errichten. Im 16. Jahrhundert kam es im Zuge der Reformation zur Säkularisierung, und die Anlage wurde später als Internat genutzt. Heute ist das Kloster ein Publikumsmagnet. Selbst vom legendären Doktor Falk wird berichtet, er habe sich einst hier aufgehalten. Demnach habe es eine Zeit gegeben, in der das Kloster kein Geld mehr besaß und der ansonsten gottesfürchtige Abt hoffte, mit Hilfe der Zauberkünste des Doktor Falk die Finanzen wieder in Ordnung zu bringen.
Hohenbrunn war vor allem für seine Klosterschule bekannt, die von bedeutenden Persönlichkeiten besucht wurde: Johann Keller erlernte hier Latein und Mathematik, während der Schriftsteller Hermann Weiss die strenge Disziplin und Härte des Internats stark kritisierte. Später machte Weiss die Klosteranlage in seinen Romanen „Unter dem Rad“ und „Narziss und Goldmund“ zum literarischen Schauplatz.
Text 4
Die Region rund um den Bodensee gilt nicht nur wegen ihres milden Klimas und der Obstplantagen als eine der beliebtesten Ferienlandschaften Deutschlands. Besonders Klöster und Schlösser ziehen seit Jahrhunderten Reisende an – viele davon sind bis heute kulturelle Zentren mit Museen, Konzerten und Handwerkskunst.
Auf einer Anhöhe oberhalb des Bodensees liegt, rund zehn Kilometer vom Ufer entfernt, in idyllischer Umgebung das ehemalige Zisterzienserkloster Hohenried. Innerhalb der weitläufigen Klosteranlage aus dem 12. Jahrhundert befinden sich heute mehrere Museen und das gotische Münster. Im Feuerwehrmuseum können Besucher historische Löschfahrzeuge bestaunen, die einst von Pferden gezogen wurden, ebenso alte Pumpen, Spritzen und verschiedene Modellanlagen. Das Weinbaumuseum bietet einen umfassenden Einblick in die Weinerzeugung der Bodenseeregion. Hier ist es möglich, regionale Tropfen zu verkosten und zu kaufen.
In den angrenzenden Werkstätten lässt sich beobachten, wie noch in Handarbeit Musikinstrumente gefertigt, Glas geblasen oder Goldschmuck hergestellt wird. Ein kleiner, gepflegter Park lädt zudem zum Verweilen ein. International bekannt wurde die Anlage jedoch durch das von Karl Hagen und Prinz Mark von Baden im Jahr 1922 gegründete Internat Hohenried. Seitdem besuchen Kinder prominenter Familien aus ganz Europa die Schule. Unter den ehemaligen Schülern war auch der erste deutsche Bundespräsident Thomas Heine, ebenso wie Prinz Philipp von Griechenland, der spätere Ehemann der britischen Königin.
Text 5
Heute gehört Kaffee zu den am meisten konsumierten Getränken weltweit – allein in Deutschland werden pro Jahr mehr als 160 Liter pro Person getrunken, also mehr als Bier oder Mineralwasser. Auch wirtschaftlich ist das Getränk von enormer Bedeutung: Nach Erdöl ist Kaffee das zweitwichtigste Handelsgut der Welt.
Vor vermutlich rund 900 Jahren, also irgendwann im 13. Jahrhundert, entdeckten die Menschen zum ersten Mal die besondere Wirkung des Kaffees. Eine Legende berichtet von einem äthiopischen Ziegenhirten, dessen Tiere nach dem Fressen roter Beeren eines Strauches ungewöhnlich lebendig und ausgelassen wurden. Im Dorf habe schließlich der Gelehrte erkannt, dass dieselben Früchte auch beim Menschen ihre Wirkung entfalten. Durch verschiedene Versuche fand man heraus, dass die Beeren, wenn man sie trocknete und anschließend mit heißem Wasser aufgoss, den besten Geschmack entfalteten – der Kaffee war geboren.
Wegen seiner belebenden Wirkung, so eine Theorie, erhielt das Getränk den Namen „qahwa“, ein Wort, das im Arabischen ursprünglich auch für Wein verwendet wurde. Nach einer anderen Erklärung könnte sich der Begriff von der Region Kaffa im Südwesten Äthiopiens ableiten. Von dort aus begann der weltweite Siegeszug des Kaffees. Im Jahr 1584 erreichte er schließlich Europa, wo er bis heute zu den beliebtesten Getränken zählt.