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Türkisch
Lesen Sie zuerst die zehn Überschriften. Lesen Sie dann die fünf Texte und entscheiden Sie, welche Überschrift (a–j) am besten zu welchem Text (1–5) passt.
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Text 1
Wussten Sie, dass die Deutschen im Durchschnitt über 7 Kilogramm Süßwaren pro Jahr essen – darunter auch eine große Menge Bonbons? Besonders beliebt sind Fruchtbonbons, Karamell und Kräuterbonbons, die nicht nur süß schmecken, sondern teilweise auch als Hausmittel gegen Husten oder Heiserkeit genutzt werden. Die Tradition der Bonbonherstellung reicht bis weit ins Mittelalter zurück, wo Zucker ein Luxusgut war und Bonbons nur auf Festen oder in Apotheken erhältlich waren.
Bonbons bereiten Kindern Freude – und das schon seit vielen Jahrhunderten. Diese Leckerei ist wesentlich älter, als man auf den ersten Blick annehmen könnte. Bereits in alten Kulturen wie China, Griechenland und Rom stellten Menschen süße Spezialitäten aus Honig, Blüten und Früchten her. Wer noch tiefer in die Geschichte eintauchen möchte, sollte einen Besuch in Neustadt an der Lahn planen: Dort gibt es nicht nur seit 1830 die traditionsreiche Bonbon- und Zuckerwarenfabrik „Möller & Sohn“, sondern auch das einzige deutsche Bonbon-Museum. Auf einer Ausstellungsfläche von rund 300 Quadratmetern erhalten Besucher spannende Einblicke: Man erfährt, wie Bonbons ursprünglich hergestellt wurden, welche Formen und Geschmacksrichtungen es früher gab und wie sich die industrielle Produktion bis heute entwickelt hat. Neben historischen Maschinen und alten Bonbondosen sind auch originelle Werbematerialien aus verschiedenen Jahrzehnten zu sehen. Besonders beliebt ist der Rundgang, bei dem kleine und große Gäste selbst ausprobieren dürfen, wie Bonbons früher in Handarbeit gefertigt wurden.
Text 2
Weltweit landen jedes Jahr schätzungsweise über 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel im Müll – also rund ein Drittel der gesamten Produktion. Allein in Deutschland werden pro Kopf jährlich etwa 80 Kilogramm Essen weggeworfen. Um dieser Verschwendung entgegenzuwirken, entstehen immer mehr kreative Projekte, die überschüssige Waren wieder in den Kreislauf zurückbringen.
Am Hauptbahnhof von Neustadt haben Reisende nun die Gelegenheit, sich beim Warten auf ihren Zug mit einem ungewöhnlichen Snack einzudecken. Dort steht seit Kurzem ein sogenannter „Re-Snackomat“: ein Automat, in dem Chips, Schokoriegel, Nüsse und andere Produkte angeboten werden, deren Mindesthaltbarkeitsdatum fast erreicht oder gerade überschritten ist. Die Lebensmittel werden günstiger verkauft als im normalen Handel, sind aber nach Aussage eines Bahnsprechers selbstverständlich kontrolliert und weiterhin genießbar. Auch Getränke können dort gekauft werden.
Mit diesem Angebot möchte das Unternehmen gleich zwei Ziele verfolgen: Zum einen soll der Aufenthalt am Bahnhof für die Reisenden attraktiver werden, zum anderen möchte man einen Beitrag zum Umweltschutz leisten, indem weniger Lebensmittel weggeworfen werden. Zusätzlich gibt es immer wieder kleine Kostproben, um die Passanten darauf aufmerksam zu machen, wie viele Produkte trotz abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum noch völlig in Ordnung sind.
Text 3
Schon die Römer erkannten die wohltuende Wirkung von Thermalwasser. Historiker berichten, dass im antiken Rom mehr als 900 öffentliche Thermen existierten, von kleinen Badehäusern bis zu riesigen Prachtbauten wie den Caracalla-Thermen. Diese waren nicht nur Orte der Hygiene und Erholung, sondern auch wichtige Treffpunkte des gesellschaftlichen Lebens, wo Handel, Politik und Kultur eng miteinander verbunden waren. Viele dieser Bauwerke sind bis heute erhalten und gelten als Meisterwerke römischer Architektur.
Überall dort, wo heißes Wasser aus dem Boden sprudelt, entwickelten sich im Laufe der Jahrhunderte Bäder- und Kurtraditionen. Schon in der Antike wusste man, dass warmes Wasser Spannungen lösen, Müdigkeit vertreiben und das Wohlbefinden steigern kann. Badehäuser gab es im gesamten Römischen Reich, und gegen eine geringe Gebühr hatten alle Bürger Zugang – unabhängig von ihrem sozialen Status. Manche Anlagen boten Platz für bis zu tausend Gäste gleichzeitig.
Auch in Europa griff man diese Bauweise später begeistert auf. Viele Städte übernahmen nicht nur die funktionale Struktur, sondern auch die prunkvolle Gestaltung: aufwendige Mosaike, Marmorböden, mehrere Becken mit unterschiedlicher Temperatur sowie Räume für Schwitz- und Dampfbäder. Diese prachtvollen Einrichtungen dienten nicht allein der Gesundheit, sondern wurden rasch zu beliebten Freizeit- und Begegnungsorten, fast wie ein Theater oder ein Marktplatz.
Im Laufe der Zeit wandelten sich die Ansprüche: Während man früher großen Wert auf monumentale Architektur legte, konzentriert man sich heute stärker auf gesundheitliche Aspekte und Wellness. Dennoch sind die römischen Vorbilder bis heute Vorbild geblieben – sowohl in architektonischer Hinsicht als auch im Verständnis, dass gemeinsames Baden Körper, Geist und Gesellschaft gleichermaßen bereichern kann.
Text 4
Dass Schokolade weltweit zu den beliebtesten Lebensmitteln zählt, zeigt sich auch in Zahlen: Pro Jahr werden in Deutschland durchschnittlich rund 9 Kilogramm Schokolade pro Person verzehrt. Besonders in stressigen Zeiten greifen viele Menschen häufiger zu süßen Snacks, weil sie glauben, damit ihre Stimmung zu verbessern. Auch in der Werbung wird Schokolade oft als „kleines Glück“ oder „Trostspender“ dargestellt.
Doch nicht nur in romantischen Filmen in Hollywood sieht man, wie Liebeskummer gerne mit Pralinen bekämpft wird – auch im Alltag setzen viele Menschen auf Süßigkeiten, wenn sie einen Energieschub oder bessere Laune brauchen. Der Gedanke dahinter: Zucker helfe gegen Müdigkeit, fördere die Konzentration und vertreibe das bekannte „Nachmittagsloch“ im Büro.
Neuere wissenschaftliche Untersuchungen stellen diesen Glauben jedoch infrage. Forscher haben in einer groß angelegten Studie genauer überprüft, welche Auswirkungen Zucker wirklich auf unsere Stimmung hat. Das Ergebnis war überraschend: Ein klarer positiver Effekt konnte nicht nachgewiesen werden. Im Gegenteil – viele Teilnehmer fühlten sich nach dem Konsum von Zucker sogar schneller erschöpft und weniger aufmerksam als die Kontrollgruppe, die lediglich ein Placebo erhalten hatte.
„Die Vorstellung, dass Zucker als schneller Stimmungsaufheller wirkt, ist zwar weit verbreitet, aber wissenschaftlich kaum haltbar“, erklärt Professor Markus Reuter von der Universität Lindenstadt. „Unsere Ergebnisse deuten vielmehr darauf hin, dass ein hoher Zuckerkonsum kurzfristig sogar das Gegenteil bewirken kann.“
Text 5
Wussten Sie, dass Ungarn zu den Ländern mit der größten Dichte an Heil- und Thermalquellen in Europa gehört? Über 1.300 Quellen sind dort registriert, viele davon liefern heißes Wasser, das reich an Mineralstoffen ist. Seit 2020 werden einige dieser Quellen auch von internationalen Forschungsteams untersucht, die herausfinden wollen, wie stark der hohe Anteil von Kalzium und Magnesium tatsächlich zur Linderung von Gelenkbeschwerden beiträgt. Besonders interessant: Schon die Römer nutzten in der Region das warme Wasser für ihre öffentlichen Badehäuser.
Wellness, Kuren und der Besuch von Thermalbädern haben in Ungarn eine jahrhundertealte Tradition. Zwar besitzt das Land keinen Zugang zum Meer, doch es verfügt über eine beeindruckende Vielzahl an warmen Quellen, aus denen Grundwasser mit einer Temperatur von über 20 Grad an die Oberfläche gelangt. Dieses Wasser enthält zahlreiche Mineralstoffe, die nachweislich positive Effekte auf den Körper haben können.
Allein in der Hauptstadt Budapest sprudeln über hundert Thermalquellen. Damit ist Budapest nicht nur die einzige europäische Hauptstadt, die gleichzeitig auch eine berühmte Kurstadt ist, sondern gilt zudem als die größte Bädermetropole des Kontinents. Besucher können dort zwischen mehr als zwanzig historischen und modernen Badeanlagen wählen, viele von ihnen mit eindrucksvoller Architektur aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert.
Obwohl die Stadt auch für ihre lebendige Caféhauskultur bekannt ist, spielen die Thermalbäder eine zentrale Rolle im Alltag der Bewohner. Sie dienen nicht nur der Gesundheit, sondern auch als beliebte Treffpunkte, an denen sich Freunde und Bekannte regelmäßig verabreden – ganz so, wie es in Mitteleuropa sonst nur in Cafés üblich ist.