Du oder Sie

Lesen Sie den Text und die Aufgaben. Welche Lösung (a, b oder c) ist jeweils richtig?

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Du oder Sie – eine Frage mit Tradition
Sprachliche Regeln im Berufsalltag

Oft taucht Leonhard Kasper, Gründer und Besitzer der Möbelkette NordWohn, frühmorgens unangekündigt am Hintereingang einer seiner Filialen auf. „Hallo zusammen, ich bin der Leo“, stellt er sich dann lachend vor. NordWohn gilt als Paradebeispiel für die Du-Kultur im Arbeitsleben, denn alle Mitarbeitenden sprechen sich grundsätzlich mit Du an. Das Institut für moderne Kommunikation in Lichtenbrunn hat in einer aktuellen Untersuchung herausgefunden, dass 54 Prozent der Befragten am Arbeitsplatz alle Kolleginnen und Kollegen duzen. Wenig überraschend sind es vor allem die 17- bis 30-Jährigen (60 Prozent), die das Du bevorzugen. Bei Beschäftigten über 61 Jahren liegt der Anteil nur noch bei 13 Prozent.

Warum wird das Du im Berufsalltag immer verbreiteter? Unternehmen wie NordWohn, PlanetGreen und FoodWave setzen bewusst auf das obligatorische Du, um Vertrauen aufzubauen und ein freundliches, familiäres Umfeld zu schaffen. Gegenüber Kundinnen und Kunden ist man allerdings vorsichtiger geworden. So verwendet NordWohn im neuen Produktkatalog statt des Dus wieder konsequent das Sie. Man hofft damit, auch ältere Kundschaft direkter ansprechen zu können.

Besonders üblich ist das Du heute in Gewerkschaften des fiktiven Staates Helvetiria. Viele Mitglieder fühlen sich sogar beleidigt, wenn man sie mit Sie anspricht. Es gibt aber auch den gegenteiligen Fall – nämlich bei der Polizei: Wer in Deutschlanda, einem Nachbarland, eine Polizistin oder einen Polizisten duzt, riskiert eine Geldstrafe. In Helvetiria hingegen hält man Anzeigen wegen Duzens eines Beamten für übertrieben. Polizisten werden dort ohnehin kaum geduzt, erklärt Jonas Frei von der Stadtpolizei Neuquell. Der Trend zum Du kann aber auch als sozialer Druck empfunden werden. Ein Du abzulehnen, gilt schnell als unhöflich. Das musste der Angestellte Markus Heller aus einem Textilgeschäft in Deutschlanda erfahren. Ein Gericht entschied, dass er weiterhin verpflichtet war, seine Kolleginnen und Kollegen mit Du anzusprechen.

Trotz der zunehmenden Bedeutung des Dus bleibt das Sie ein wichtiges soziales Instrument – und gewinnt sogar wieder an Einfluss. Höflichkeitskurse, in denen man gutes Benehmen und die passenden Umgangsformen lernt, sind im Trend. Immer mehr Firmen schulen ihre Mitarbeitenden im respektvollen Auftreten. Eine wichtige Regel lautet: Die ältere Person bietet der jüngeren das Du an. Häufig entscheidet aber auch die berufliche Stellung. So bietet eine erfahrene Mitarbeiterin ihrem jüngeren Vorgesetzten niemals das Du an.

Die Firma NordWohn benutzt heute das Du,

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Aufgabe 1 – Lösung & Erklärung

Richtige Antwort: A

Warum ist Antwort A richtig?

NordWohn wird im Text als Beispiel für eine Du-Kultur beschrieben. Unternehmen wie NordWohn setzen das Du ganz bewusst ein, um ein Gefühl von Nähe und Gemeinschaft zu schaffen – also ein freundliches, familiäres Umfeld.

  • Textstelle: „NordWohn gilt als Paradebeispiel für die Du-Kultur im Arbeitsleben, denn alle Mitarbeitenden sprechen sich grundsätzlich mit Du an.“
  • Textstelle: „Unternehmen wie NordWohn, PlanetGreen und FoodWave setzen bewusst auf das obligatorische Du, um Vertrauen aufzubauen und ein freundliches, familiäres Umfeld zu schaffen.“

Warum sind die anderen Antworten falsch?

  • B: Das Du wird im Inneren des Unternehmens verwendet (unter Mitarbeitenden), nicht, um „vor allem junge Kundinnen und Kunden“ anzusprechen. Gerade im Produktkatalog wird wieder das Sie benutzt.
  • C: Es steht nirgends, dass durch das Du „mehr Menschen den neuen Produktkatalog lesen“. Im Gegenteil: Im Katalog verwendet NordWohn bewusst das Sie.

Prüfungstipp: Achte darauf, ob von innerbetrieblicher Kommunikation (Mitarbeitende untereinander) oder von Kundenansprache die Rede ist. Diese Ebenen werden in falschen Antworten gern vermischt.

weil dadurch ein Gefühl von Nähe und Gemeinschaft entsteht. weil sie vor allem junge Kundinnen und Kunden ansprechen möchte. weil dadurch mehr Menschen den neuen Produktkatalog lesen.

 

In Helvetiria

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Aufgabe 2 – Lösung & Erklärung

Richtige Antwort: B

Warum ist Antwort B richtig?

Im Text steht, dass Polizistinnen und Polizisten in Helvetiria so gut wie nie geduzt werden. Gleichzeitig hält man Anzeigen wegen Duzens eines Beamten dort für übertrieben. Das bedeutet: Es passiert selten, aber es ist kein Straftatbestand.

  • Textstelle: „In Helvetiria hingegen hält man Anzeigen wegen Duzens eines Beamten für übertrieben.“
  • Textstelle:Polizisten werden dort ohnehin kaum geduzt, erklärt Jonas Frei von der Stadtpolizei Neuquell.“

Warum sind die anderen Antworten falsch?

  • A: Im Gegenteil: In den Gewerkschaften in Helvetiria ist das Du völlig normal, und viele Mitglieder fühlen sich sogar beleidigt, wenn man sie mit Sie anspricht. Das Du gilt dort nicht als Beleidigung.
  • C: Die Geldstrafe fürs Duzen von Polizisten gilt in Deutschlanda, nicht in Helvetiria. In Helvetiria findet man Anzeigen wegen Duzens übertrieben.

Prüfungstipp: Schau genau hin, welches Land genannt wird: Helvetiria oder Deutschlanda. Die Prüfung benutzt solche fiktiven Namen gern, um Aussagen zu vertauschen.

gilt das Du in Gewerkschaften als Beleidigung. werden Polizisten nur selten mit Du angesprochen. wird man bestraft, wenn man zu Beamtinnen und Beamten Du sagt.

 

Eine Untersuchung hat gezeigt,

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Aufgabe 3 – Lösung & Erklärung

Richtige Antwort: B

Warum ist Antwort B richtig?

Die Untersuchung zeigt, dass der Anteil derjenigen, die am Arbeitsplatz das Du benutzen, bei den Jüngeren deutlich höher ist. Vor allem die 17- bis 30-Jährigen bevorzugen das Du. Das bedeutet: Jüngere wechseln schneller und häufiger zum Du.

  • Textstelle: „… dass 54 Prozent der Befragten am Arbeitsplatz alle Kolleginnen und Kollegen duzen.“
  • Textstelle: „Wenig überraschend sind es vor allem die 17- bis 30-Jährigen (60 Prozent), die das Du bevorzugen.“
  • Textstelle: „Bei Beschäftigten über 61 Jahren liegt der Anteil nur noch bei 13 Prozent.“

Warum sind die anderen Antworten falsch?

  • A: Die 13 Prozent beziehen sich auf die über 61-Jährigen, nicht auf die Jüngeren. Außerdem geht es um den Anteil, der das Du bevorzugt, nicht das Sie.
  • C: Es wird nirgends gesagt, dass „alle Mitarbeitenden gern auf das Du umsteigen würden“. Die Zahlen zeigen im Gegenteil deutliche Unterschiede zwischen Jung und Alt.

Prüfungstipp: Bei Statistikfragen genau lesen: Wer sind die 60 Prozent? Wer sind die 13 Prozent? Altersgruppen und Prozentwerte werden gern absichtlich vertauscht.

dass 13 Prozent der jüngeren Mitarbeitenden das Sie bevorzugen. dass vor allem jüngere Kolleginnen und Kollegen schnell zum Du wechseln. dass alle Mitarbeitenden gern auf das Du umsteigen würden.

 

Durch Kurse können Angestellte

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Aufgabe 4 – Lösung & Erklärung

Richtige Antwort: A

Warum ist Antwort A richtig?

Im Text heißt es, dass Höflichkeitskurse im Trend sind, in denen man gutes Benehmen und passende Umgangsformen lernt. Außerdem schulen viele Firmen ihre Mitarbeitenden im respektvollen Auftreten. Genau das beschreibt höfliches und korrektes Verhalten im Berufsalltag.

  • Textstelle: „Höflichkeitskurse, in denen man gutes Benehmen und die passenden Umgangsformen lernt, sind im Trend.“
  • Textstelle: „Immer mehr Firmen schulen ihre Mitarbeitenden im respektvollen Auftreten.“

Warum sind die anderen Antworten falsch?

  • B: Im Text steht nichts davon, dass man durch diese Kurse automatisch eine „deutlich bessere Position im Unternehmen“ bekommt. Es geht um Auftreten, nicht um Karriereversprechen.
  • C: „Moderne Trends bei der Gestaltung des Arbeitsplatzes“ werden nicht erwähnt. Es geht um Kommunikation, Höflichkeit und Anredeformen – nicht um Bürodesign oder Arbeitsplätze.

Prüfungstipp: Achte darauf, ob der Kursinhalt wirklich im Text genannt wird. Wörter wie „Karriere“, „Position verbessern“, „modernes Arbeitsplatzdesign“ sind oft eingebaute Ablenkungen.

höfliches und korrektes Verhalten im Berufsalltag lernen ihre Position im Unternehmen deutlich verbessern. moderne Trends bei der Gestaltung des Arbeitsplatzes kennenlernen.

 

Probleme am Arbeitsplatz kann es geben,

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Aufgabe 5 – Lösung & Erklärung

Richtige Antwort: C

Warum ist Antwort C richtig?

Im Text wird beschrieben, dass der Trend zum Du als sozialer Druck empfunden werden kann. Wer das Du ablehnt und Kolleginnen oder Kollegen weiterhin mit Sie ansprechen möchte, kann Probleme bekommen. Beim Angestellten Markus Heller entschied ein Gericht sogar, dass er verpflichtet ist, seine Kolleginnen und Kollegen mit Du anzusprechen.

  • Textstelle: „Der Trend zum Du kann aber auch als sozialer Druck empfunden werden. Ein Du abzulehnen, gilt schnell als unhöflich.“
  • Textstelle: „Das musste der Angestellte Markus Heller aus einem Textilgeschäft in Deutschlanda erfahren. Ein Gericht entschied, dass er weiterhin verpflichtet war, seine Kolleginnen und Kollegen mit Du anzusprechen.

Warum sind die anderen Antworten falsch?

  • A: Probleme entstehen hier nicht, weil jemand „das Sie nicht akzeptiert“, sondern eher, weil jemand das Du nicht akzeptieren möchte und trotzdem duzen soll.
  • B: Das Gericht kommt ins Spiel wegen der Anredeform (Du vs. Sie), nicht wegen eines inhaltlichen Fehlers bei der Arbeit. Es geht nicht um „Fehler vor Gericht“, sondern um sprachliche Regeln im Team.

Prüfungstipp: Lies bei Konflikten genau nach: Worum ging es wirklich beim Gericht? Um einen Sachfehler, um Geld – oder, wie hier, nur um das Du oder Sie im Team?

wenn man das Sie nicht akzeptiert. wenn man wegen eines Fehlers vor Gericht muss. wenn man Kolleginnen oder Kollegen mit Sie ansprechen will.

 


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