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Russisch
Lesen Sie zuerst die zehn Überschriften. Lesen Sie dann die fünf Texte und entscheiden Sie, welche Überschrift (a–j) am besten zu welchem Text (1–5) passt.
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Text 1
Die Faszination für detailgetreue Plüschtiere reicht weit zurück. Schon im Jahr 1915 wurde in der Kleinstadt Rosenfeld eine der ersten Puppen- und Spielzeugmanufakturen gegründet. Viele Jahrzehnte später, Anfang der 1990er Jahre, übernahm der Unternehmer Karl-Heinz Berger die traditionsreiche Werkstatt. Seitdem führt seine Familie das Unternehmen mit großem Engagement weiter.
Auch heute noch entstehen dort Plüschtiere in sorgfältiger Handarbeit – jedes Stück ein Unikat. Rund 80.000 Exemplare verlassen jährlich die Werkstatt, von der winzigen Maus bis hin zum beeindruckenden Bären von über 1,60 Metern Höhe. „Wir gestalten die Tiere so, wie sie in ihrer natürlichen Umgebung aussehen – nicht als niedliche Fantasiefiguren“, betont Berger.
Die Herstellung erfolgt nicht am Fließband, sondern Stück für Stück. Manche Tiere bestehen aus mehr als 100 Einzelteilen, die sorgfältig zusammengenäht werden. Bevor jedoch ein neues Modell entsteht, beobachten die Mitarbeiter die Tiere in freier Natur oder im Zoo. Auf Basis dieser Studien entstehen Skizzen und erste Tonmodelle.
Jedes Jahr bringt die Rosenfelder Spielzeugmanufaktur zwischen 15 und 20 neue Designs auf den Markt. Heute werden die handgefertigten Plüschtiere in mehr als 20 Ländern verkauft – ein Beweis dafür, dass Tradition und Qualität auch in einer schnelllebigen Zeit weltweit geschätzt werden.
Text 2
Auch im digitalen Zeitalter hat die Modelleisenbahn nichts von ihrer Anziehungskraft verloren. Noch immer bringt sie Kinderaugen zum Strahlen und begeistert Erwachsene, die in den detailreichen Miniaturwelten ihr Hobby gefunden haben.
Die ersten Erfolge dieser Spielzeuginnovation liegen weit zurück: Bereits 1892 rollte in Bergstadt eine kleine Uhrwerkeisenbahn über die Schienen – zum Aufziehen mit einem Schlüssel. Damit begann der Aufstieg der Firma Reinhardt & Söhne, die später zu einem der bekanntesten Hersteller von Spielzeugeisenbahnen wurde.
Die beginnende Industrialisierung brachte damals neue Technologien hervor, die auch die Spielzeugwelt veränderten. So hielten Miniatur-Dampfmaschinen und funktionsfähige Kinderherde Einzug in viele Kinderzimmer. Nur wenige Jahre später, im Jahr 1896, präsentierte Reinhardt & Söhne die erste dampfbetriebene Spielzeugeisenbahn. Kurz darauf folgte die elektrische Version – ein Konzept, das bis heute Bestand hat und in abgewandelter Form nach wie vor erhältlich ist.
Über Generationen hinweg wurden die detailgetreuen Züge nicht nur zum beliebten Spielzeug, sondern auch zu begehrten Sammlerobjekten. Und auch heute noch rattern sie durch Kinderzimmer, Hobbyräume und auf Ausstellungen – ein Stück Technikgeschichte im Miniaturformat, das wohl noch lange nichts von seinem Reiz verlieren wird.
Text 3
Noch vor wenigen Jahren schien die Zukunft des Lesens klar: Digitale Geräte wie E-Reader oder Tablets sollten das klassische Buch fast vollständig verdrängen. Manche Expertinnen und Experten sagten sogar voraus, dass gedruckte Bücher höchstens als Nischenprodukt überleben würden. Doch es kam anders – die Verkaufszahlen von Büchern stiegen nach einem kurzen Rückgang wieder an.
Dieser Trend deutet darauf hin, dass Dinge, die man physisch in die Hand nehmen kann, nicht so leicht von digitalen Alternativen ersetzt werden. Beispiele dafür gibt es viele: Papierkalender sind weiterhin in den Geschäften erhältlich, und auch die Schallplatte erlebt trotz Streamingdiensten ein erstaunliches Revival.
Forscherinnen und Forscher sehen darin eine Art Gegenbewegung zur vollständigen Digitalisierung. Der Konsumexperte Martin Heidenreich vom Institut für Alltagskultur in Lauenfeld erklärt: „Digitale Produkte bestehen aus Passwörtern, Codes und Speicherplätzen – physische Objekte hingegen wecken Emotionen.“ So erinnert ein Taschenbuch, das man im Urlaub am Strand gelesen hat, beim Wiederaufklappen sofort an Sonne, Meer und freie Tage.
Das zeigt: Dinge wie Bücher, Kassetten oder Fotoalben haben eine einzigartige Fähigkeit – sie verknüpfen sich mit Erinnerungen. Genau das ist ihr Vorteil gegenüber digitalen Inhalten, die zwar praktisch sind, aber selten dieselbe emotionale Bindung schaffen.
Text 4
Obwohl immer neue Spielkonsolen, Apps und Online-Games auf den Markt drängen, erleben klassische Brettspiele seit Jahren eine ungebrochene Nachfrage. Hersteller berichten sogar von stetig steigenden Umsätzen. Das wirft die Frage auf: Was macht den besonderen Reiz der analogen Spiele aus?
Wer schon einmal beim Würfeln, Kartenmischen oder Spielfiguren-Schieben dabei war, versteht schnell das Geheimnis. Der entscheidende Unterschied liegt im gemeinsamen Erlebnis: Familie und Freunde sitzen zusammen an einem Tisch, lachen, diskutieren und fiebern miteinander.
„Beim Brettspiel geht es nicht nur ums Gewinnen, sondern vor allem um das Miteinander“, erklärt Johannes Krämer, Leiter eines traditionsreichen Spieleverlags in Falkenheim. Nach einer gemeinsamen Runde, so betont er, stehe oft nicht das Ergebnis im Mittelpunkt, sondern das gute Gefühl, das Zusammensein und die Freude am Spiel.
Tatsächlich zeigen viele Studien: Analoge Spiele stärken das Gemeinschaftsgefühl, sorgen für Entspannung und schaffen Erinnerungen, die digitale Welten kaum ersetzen können. Deshalb dürfte das klassische Brettspiel auch in Zukunft seinen festen Platz in Wohnzimmern und Familienabenden behalten.
Text 5
Die Spielwarenbranche verzeichnet Jahr für Jahr stabile Umsätze – kein Wunder, schließlich gibt es für Eltern kaum etwas Schöneres, als die Freude in den Augen ihrer Kinder zu sehen, wenn diese ein neues Spielzeug bekommen. So füllen sich Kinderzimmer schnell mit Puppen, Kuscheltieren, Autos und unzähligen anderen Dingen.
Doch Fachleute warnen: Eine Überfülle an Spielsachen kann die Kreativität der Kinder sogar hemmen. „Wenn Kinder zu viele Angebote gleichzeitig haben, verlieren sie leicht die Fähigkeit, ihre Fantasie frei zu entfalten“, erklärt der Spielpädagoge Dr. Markus Held.
Manche Einrichtungen ziehen daraus Konsequenzen. So wird im Kindergarten Sonnenschein in Lichtenberg bewusst auf übermäßiges Spielzeug verzichtet. Langweilig wird es dort trotzdem nie: Die Kinder haben Zugang zu Musikinstrumenten, Bastelmaterialien und ausgewählten Spielsachen – aber alles in einem überschaubaren Maß.
„Es kommt gar nicht so sehr darauf an, mit welchem Material die Kinder spielen, sondern vor allem, mit wem“, betont Erzieherin Anna Vogel. Gemeinsames Spielen mit Freunden und das kreative Nutzen weniger Dinge erweisen sich oft als wertvoller als volle Schränke mit immer neuen Spielsachen.