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Polnisch
Lesen Sie zuerst die zehn Überschriften. Lesen Sie dann die fünf Texte und entscheiden Sie, welche Überschrift (a–j) am besten zu welchem Text (1–5) passt.
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Text 1
Fast 40 Prozent aller Eltern in Deutschland fühlen sich durch die Doppelbelastung von Beruf und Familie dauerhaft überfordert, so eine Studie des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2023. Besonders betroffen sind Mütter, die trotz Teilzeitjob zusätzlich den Großteil der Hausarbeit übernehmen.
Ein Beispiel dafür ist Familie Schneider: Vater Markus arbeitet 40 Stunden pro Woche in einer Versicherungsagentur, Mutter Claudia hat eine Teilzeitstelle als medizinische Fachangestellte. Das Paar hat zwei Kinder – Jonas (9) und Lea (4). Nach der Arbeit holt Claudia die Kinder aus Schule und Kindergarten ab, erledigt den Einkauf, kümmert sich ums Kochen, Waschen und Putzen und bringt Jonas zum Fußballtraining oder Lea zum Kinderturnen.
Markus hingegen übernimmt am Abend die Hausaufgabenkontrolle oder schaut nach seinem pflegebedürftigen Vater. „An ein gutes Buch oder regelmäßigen Sport kann ich mich kaum erinnern“, gesteht er. Auch Zeit für Freunde bleibt bei beiden Elternteilen auf der Strecke. Stattdessen sitzen sie oft völlig erschöpft auf dem Sofa, sobald die Kinder im Bett sind.
So wie Familie Schneider geht es vielen: Laut einer Befragung der Techniker Krankenkasse geben über 60 Prozent der Eltern mit Kindern unter zehn Jahren an, permanent unter Zeitdruck zu stehen. Experten warnen, dass die Gefahr steigt, dass Mütter und Väter die Doppelbelastung irgendwann nicht mehr bewältigen können.
Was helfen kann? Besseres Zeitmanagement. Doch Fachleute betonen: „Die Zeit an sich lässt sich nicht steuern – nur der Umgang mit den eigenen Ressourcen.“
Text 2
Immer mehr Menschen in Deutschland suchen die Liebe über Vermittlungsagenturen – doch das Geschäft ist riskant. Nach Angaben des Branchenverbandes für Online-Dating nutzten im Jahr 2023 rund 12 Millionen Deutsche mindestens einmal im Jahr ein Partnerportal. Besonders groß ist die Nachfrage bei Menschen ab 50: Laut Statista haben über 30 Prozent der Singles über 55 Jahren schon einmal die Dienste einer Agentur oder Online-Plattform ausprobiert.
Gerade für ältere Alleinstehende ist es jedoch oft schwierig, neue Partnerschaften zu knüpfen. Auf diesen Wunsch haben sich zahlreiche Partnervermittlungen spezialisiert – sowohl im Internet als auch über Anzeigen in Zeitungen. Neben vielen seriösen Anbietern tummeln sich auf dem Markt allerdings auch zahlreiche schwarze Schafe.
Die Masche beginnt oft schon bei der Anzeige: Angeblich stellt sich eine sympathische Person selbst vor, mit einer Beschreibung, die exakt auf die Sehnsüchte reifer Singles zugeschnitten ist – meist inklusive „Originalfoto“. Doch wer die Telefonnummer wählt, landet in Wahrheit nicht bei einem potenziellen Partner, sondern bei einer Vermittlungsagentur.
Und dort geht es in der Regel schnell und sehr offensiv zur Sache: Ein Treffen wird vorgeschlagen, oft noch am selben Tag. Doch hier ist Vorsicht geboten: Wird ein neutraler Ort wie ein Café vereinbart, verliert der Kunde automatisch sein 14-tägiges Widerrufsrecht, das nur bei einem Vertragsabschluss in der eigenen Wohnung gilt. Viele Singles merken erst später, dass sie sich übereilt auf teure Verträge eingelassen haben.
Verbraucherschützer raten daher, bei Partnervermittlungen genau auf das Kleingedruckte zu achten und im Zweifel vor einer Unterschrift juristischen Rat einzuholen.
Text 3
Laut einer aktuellen Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach von 2023 glauben über 70 Prozent der Deutschen, dass eine glückliche Partnerschaft kontinuierliche Arbeit erfordert. Gleichzeitig zeigt eine Umfrage von Statista, dass rund 40 Prozent der Paare schon einmal eine ernsthafte Beziehungskrise durchlebt haben – ein Beweis dafür, dass Liebe weit mehr ist als nur ein romantisches Gefühl.
Was viele unterschätzen: Jede Partnerschaft verläuft in klar erkennbaren Phasen. Am Anfang steht fast immer die intensive Hochphase der Verliebtheit. Danach folgt eine Periode des erfüllten Glücks, in der viele Paare spüren, dass sie ihr Leben mit diesem Menschen teilen möchten.
Doch früher oder später hält der Alltag Einzug in die Beziehung. Spätestens in dieser Phase müssen beide lernen, einander im realistischen Licht zu sehen und mit kleinen wie großen Unterschieden umzugehen. Anschließend kommt es oft zur sogenannten Stress- und Streitphase. In dieser Zeit geht es darum, Regeln des Zusammenlebens zu definieren, berufliche Belastungen zu berücksichtigen und gemeinsame Lösungen zu finden.
Wer diese schwierige Phase übersteht, erlebt anschließend eine deutliche Festigung der Beziehung. In dieser Phase gewinnt die Partnerschaft an Stabilität und Gelassenheit. Die Partner erlauben sich gegenseitig mehr Freiraum und entwickeln eigene Interessen, ohne dass die Bindung darunter leidet.
Am Ende dieses Entwicklungsweges entsteht das, was viele als „Liebe fürs Leben“ bezeichnen. Sie ist geprägt von Vertrauen, Sicherheit und einem tiefen Fundament, das die Basis für eine gemeinsame Zukunft bildet.
Text 4
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lebten im Jahr 2023 in Deutschland rund 13,9 Millionen Menschen in Single-Haushalten – das entspricht knapp 17 Prozent der Gesamtbevölkerung. Besonders in Großstädten wie Berlin, Hamburg oder München ist der Anteil Alleinlebender überdurchschnittlich hoch. Auffällig: Viele dieser Singles geben an, dass sie nicht freiwillig allein sind. Laut einer aktuellen Befragung von Parship wünschen sich über 80 Prozent der Alleinstehenden einen festen Partner.
Doch die Suche gestaltet sich oft schwieriger, als man denkt. Wer längere Zeit allein gelebt hat, sehnt sich zwar nach Nähe und einer verlässlichen Beziehung, gleichzeitig wächst jedoch bei vielen die Angst vor zu viel Verpflichtung oder einem erneuten Scheitern. Dieses Spannungsfeld zwischen Sehnsucht und Vorsicht führt dazu, dass nicht wenige in einer Art Stillstand verharren – die Jahre des Alleinseins ziehen vorbei.
Natürlich bleibt die Möglichkeit bestehen, den Traumpartner zufällig im Alltag kennenzulernen – im Supermarkt, im Park oder im Freundeskreis. Doch die Realität sieht oft anders aus. Der Traum, dass die „Richtige“ plötzlich an die Tür klopft oder der „Prinz auf dem weißen Pferd“ vorbeireitet, ist eher romantische Vorstellung als wahrscheinliches Szenario.
Experten raten Singles daher zu mehr Eigeninitiative. Ob über Freizeitgruppen, Vereine oder Online-Plattformen: Entscheidend ist, aktiv unter Menschen zu gehen. Der wichtigste Tipp lautet deshalb schlicht: Rausgehen, neue Kontakte knüpfen und Gelegenheiten schaffen.
Text 5
Laut einer Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung ziehen in Deutschland jedes Jahr rund 700.000 junge Erwachsene von zu Hause aus – sei es nach dem Abitur, zum Beginn einer Ausbildung, zum Studium oder weil schlicht der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Für viele Eltern bedeutet dieser Schritt eine tiefgreifende Veränderung: Während einerseits Freude über mehr Freiraum entsteht, macht sich zugleich eine spürbare Leere im Alltag breit.
Ein Beispiel dafür ist Erika Lehmann aus Hannover. Sie hat drei Kinder – Jonas, Clara und Miriam. Innerhalb weniger Monate sind die beiden Älteren ausgezogen, zurück blieben die Eltern und die jüngste Tochter Miriam, die mit 14 Jahren noch zu Hause lebt. Bereits während ihre Kinder noch daheim waren, hatte sich Erika beruflich weitergebildet und neue Aufgaben gesucht. Trotzdem beschreibt sie die Zeit nach dem Auszug der Ältesten als schmerzhaften Einschnitt.
Psychologen sprechen in diesem Zusammenhang vom sogenannten „Empty-Nest-Syndrom“, das viele Eltern trifft, wenn ihre Kinder selbstständig werden. Der Auszug markiert nicht nur die Unabhängigkeit des Nachwuchses, sondern auch den Beginn einer neuen Lebensphase für die Eltern. Ehepaare verbringen plötzlich wieder mehr Zeit miteinander – was sowohl Chancen als auch Konflikte mit sich bringt. Manche Paare entdecken neue gemeinsame Interessen, andere müssen sich erst mühsam an das Leben zu zweit gewöhnen.
Experten empfehlen, sich rechtzeitig auf diese Veränderung einzustellen: Weiterbildungen, neue Hobbys oder ehrenamtliches Engagement können helfen, die entstehende Lücke zu füllen. Wer schon früh eigene Interessen pflegt, erlebt den Übergang weniger dramatisch. So wird aus der Herausforderung eine Chance – für ein erfülltes Leben nach der Familienphase.