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Gastfreundschaft bedeutet, dass man Gäste herzlich empfängt, ihnen etwas zu essen oder trinken anbietet und sich Zeit für sie nimmt. In vielen Kulturen ist Gastfreundschaft ein sehr wichtiger Wert. Man sagt: „Der Gast ist König.“
Ein interessanter Fakt: Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2022 sagen über 80 % der Deutschen, dass sie gerne Gäste zu Hause empfangen – besonders Familie und enge Freunde. In Ländern wie der Türkei, Georgien oder Marokko ist Gastfreundschaft sogar Teil der Kultur und Erziehung: Man öffnet sein Haus auch für Fremde.
Aber es gibt auch andere Meinungen. Manche sagen: „Ich arbeite viel, ich will meine Ruhe haben.“ Für viele ist das Vorbereiten von Essen, Putzen und das Kümmern um Gäste anstrengend oder stressig. Außerdem sind nicht alle Menschen gleich offen oder kommunikativ.
Die Frage ist also: Ist Gastfreundschaft heute noch wichtig – oder eher eine alte Tradition, die nicht mehr passt?
Meinung für Gastfreundschaft:
Ich finde, Gastfreundschaft ist etwas sehr Schönes und Wichtiges. Es bringt Menschen zusammen und zeigt, dass man offen und freundlich ist.
Erstens: Wenn wir Gäste empfangen, zeigen wir Respekt und Freundlichkeit. Es geht nicht nur um Essen oder Trinken – es geht darum, dass sich jemand willkommen fühlt. In einer kalten Welt ist das ein Zeichen von Wärme und Menschlichkeit.
Zweitens: Gastfreundschaft stärkt soziale Beziehungen. Wenn ich Freunde oder Nachbarn einlade, entstehen Gespräche, Lachen, Vertrauen. Man fühlt sich verbunden – das ist besonders wichtig in Zeiten, wo viele Menschen einsam sind.
Drittens: Gastfreundschaft ist Teil unserer Kultur. In vielen Familien gehört es einfach dazu, Besuch zu empfangen. Auch bei Festen wie Geburtstag, Weihnachten oder Ramadan sind Gäste ein Teil der Tradition. Wenn wir das verlieren, verlieren wir auch ein Stück Gemeinschaft.
Meine Familie kommt aus der Ukraine. Bei uns war es normal, immer etwas zu essen oder zu trinken anzubieten, wenn jemand kommt. Auch wenn es nur Tee und Kekse sind – der Gast soll sich gut fühlen. Ich mache das heute auch so. Und ich freue mich, wenn Freunde bei mir sagen: „Bei dir ist es immer gemütlich!“
Deshalb sage ich: Gastfreundschaft ist keine Pflicht – sie ist ein Geschenk.
Meinung kritisch über zu viel Gastfreundschaft:
Ich denke, Gastfreundschaft ist nicht immer gut – sie kann auch stressig oder unpraktisch sein. Nicht jeder muss ständig Gäste empfangen.
Erstens: Viele Menschen haben wenig Zeit oder Energie. Wenn ich den ganzen Tag arbeite oder eine Familie habe, ist es schwierig, alles vorzubereiten: Putzen, Kochen, Aufräumen. Manchmal möchte ich einfach meine Ruhe – und nicht Gastgeber sein.
Zweitens: Gastfreundschaft kann auch teuer sein. Wenn man viele Gäste einlädt oder bekocht, braucht man viel Essen, Getränke, vielleicht sogar Übernachtungsmöglichkeiten. Das kann schnell ins Geld gehen – besonders bei großen Familien oder bei häufigem Besuch.
Drittens: Manchmal fühlt man sich unter Druck, perfekt zu sein. Alles muss sauber sein, das Essen lecker, die Wohnung schön. Das macht Stress. Manche Menschen vergleichen sich – wer ist der bessere Gastgeber? Das ist nicht gesund.
Früher habe ich oft Gäste eingeladen. Aber mit der Zeit habe ich gemerkt: Ich bin nach solchen Abenden total müde. Ich konnte nicht entspannen, weil ich immer gefragt habe: „Fehlt etwas? Ist alles okay?“ Jetzt treffe ich meine Freunde lieber im Café – da ist es für alle entspannter.
Deshalb denke ich: Man darf freundlich sein – aber man muss nicht immer Gastgeber sein.