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Goethe
Türkisch
Lesen Sie den Text und die Aufgaben von 1 bis 6 dazu. Wählen Sie, ob die Aussagen richtig oder falsch sind?
Wusstest du schon? Kinder von Diplomaten oder Expats leben oft in mehreren Ländern, bevor sie erwachsen sind. Viele wechseln im Schnitt alle 2–4 Jahre den Wohnort. Das ist spannend – aber auch manchmal ganz schön anstrengend.
Mein Name ist Nico. Ich bin 12 Jahre alt und mein Vater arbeitet in der Botschaft. Deshalb ziehen wir alle paar Jahre in ein anderes Land. Ich wurde in Deutschland geboren, aber als ich erst drei Wochen alt war, sind wir nach Maraba geflogen. Das ist die Hauptstadt eines kleinen Landes in Südamerika. Von dieser Zeit weiß ich ehrlich gesagt kaum etwas – ich war ja noch ein Baby.
Meine ersten Erinnerungen habe ich an unsere Zeit in Spanien. Dort haben wir in einem gelben Haus mit Garten gewohnt, und am Wochenende sind wir oft ans Meer gefahren. Ich erinnere mich, wie warm der Sand war und wie sehr ich es geliebt habe, Muscheln zu sammeln.
In Spanien bin ich auch in einen internationalen Kindergarten gegangen. Dort waren Kinder aus Brasilien, Kanada, Polen – und alle haben Englisch miteinander gesprochen. So habe ich sehr früh Englisch gelernt, auch wenn ich am Anfang kaum etwas verstanden habe.
Mit fünf Jahren zogen wir dann nach Dresden. Anfangs mochte ich es dort nicht: Der Winter war kalt, und statt Oliven und frischem Fisch gab es plötzlich Brötchen und Marmelade zum Frühstück. Außerdem war die Sprache für mich wieder neu – ich konnte kaum Deutsch.
Doch irgendwann gewöhnt man sich. Nach ein paar Monaten hatte ich Freunde gefunden, ich konnte Deutsch sprechen und habe sogar angefangen, Fußball zu spielen. Ich dachte: Jetzt bleiben wir für immer. Aber falsch gedacht – sieben Jahre später mussten wir wieder die Koffer packen.
Jetzt leben wir seit einem halben Jahr in Toronto. Ich bin froh, dass ich Englisch schon kann. Die Stadt ist riesig, aber auch ziemlich sicher. Manche Viertel erinnern mich an Deutschland, andere sind ganz anders. Es ist alles sehr spannend.
Heute denke ich, dass man lernen kann, sich überall zu Hause zu fühlen – man muss nur offen bleiben und sich ein bisschen Zeit geben. Und wer weiß? Vielleicht fühlt sich in ein paar Jahren sogar Seoul für mich wie Heimat an.
Nico