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Rosenmontag in Düsseldorf – Mehr als nur bunte Wagen
Wenn am Montag vor Aschermittwoch die Innenstadt von Düsseldorf zur Festmeile wird, steht die Stadt Kopf: Der Rosenmontagszug zieht durch die Straßen – und das bereits seit dem Jahr 1825. Seitdem hat sich die Parade zu einer der größten und bekanntesten Karnevalsveranstaltungen Europas entwickelt. Jedes Jahr kommen mehrere Hunderttausend Menschen, um sich das Spektakel live anzusehen. Es ist nicht nur eine Demonstration guter Laune, sondern auch ein Spiegel gesellschaftlicher Stimmungen.
Ein zentrales Element des Zugs sind die großen Motivwagen: Sie greifen aktuelle politische, wirtschaftliche oder gesellschaftliche Themen auf – oft mit satirischem Unterton. Entworfen werden die Wagen von bekannten Karikaturisten, allen voran Jacques Tilly, dessen Kreationen regelmäßig internationale Aufmerksamkeit erregen. So zeigte ein Wagen 2015 beispielsweise einen zornigen Putin mit spitzem Dolch, der symbolisch für politische Spannungen stand. Auch die katholische Kirche, die Klimapolitik oder gesellschaftliche Tabuthemen wurden nicht ausgespart. Diese kritische Note unterscheidet den Düsseldorfer Karneval von anderen Hochburgen wie Köln oder Mainz, die traditionell humorvoller, aber weniger provokant auftreten.
Trotz der vielen Feiernden verläuft der Rosenmontagszug in Düsseldorf meist friedlich. Die Stadt setzt auf ein ausgeklügeltes Sicherheitskonzept mit Videoüberwachung, Straßensperrungen und medizinischer Versorgung vor Ort. Viele Familien besuchen den Zug, nicht zuletzt wegen der großzügigen "Kamelle" – so nennt man im Rheinland die Süßigkeiten, die von den Wagen geworfen werden.
Ein weiteres Highlight ist das Dreigestirn, bestehend aus Prinz, Bauer und Jungfrau, das die Symbolfiguren der Karnevalsherrschaft bildet. In Düsseldorf jedoch wird meist nur ein Karnevalsprinz gekürt, der für die Dauer der "fünften Jahreszeit" repräsentative Aufgaben übernimmt.
Der Rosenmontag ist nicht nur ein Tag des Feierns, sondern auch ein Wirtschaftsfaktor. Laut Schätzungen bringt der Karneval der Region jährlich mehrere Millionen Euro ein. Hotels, Gastronomie und der Einzelhandel profitieren enorm. Doch die Veranstaltung steht auch unter Beobachtung: In manchen Jahren gab es Diskussionen über grenzwertige Darstellungen auf den Wagen. Die Veranstalter verteidigen jedoch ihre künstlerische Freiheit und betonen den Wert der Meinungsvielfalt im Karneval.