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Kaffeetradition mit Zukunft: Die Rösterei Falkenthal
Kaffee ist nicht nur ein Getränk – für viele Menschen weltweit ist er ein tägliches Ritual, ein sozialer Begleiter oder einfach der beste Start in den Tag. Während weltweit jährlich über neun Milliarden Kilogramm Kaffee konsumiert werden, machen sich nur wenige Gedanken darüber, wie viel Handwerk und Geschichte in einer einzigen Tasse stecken können.
In der Region Oberstedt, etwa 60 Kilometer östlich von Lenzburg, gab es vor einigen Jahrzehnten noch über 200 kleine Kaffeeröstereien. Diese Betriebe bezogen ihre Bohnen selbst, rösteten täglich frisch und verkauften direkt vor Ort. Heute, im Zeitalter globaler Konzerne und Massenproduktion, sind es in ganz Westland weniger als zehn Betriebe, die nach alter Tradition arbeiten. Eine dieser wenigen ist die Rösterei Falkenthal, ein Familienbetrieb in dritter Generation.
Falkenthal bezieht seinen Rohkaffee direkt von kleinen Bauernfamilien aus Ecuador und Honduras. Dabei achtet das Unternehmen streng auf nachhaltige Bedingungen: faire Löhne, keine Pestizide und schonender Anbau. Qualität geht hier vor Preis – auch wenn der Einkauf dadurch teurer ist. Großplantagen mit industrieller Verarbeitung kommen für die Inhaberinnen nicht infrage.
Die Röstung erfolgt in kleinen Chargen mit einer alten Trommelmaschine, die seit 1968 im Einsatz ist. Jeden Morgen wird nur so viel Kaffee verarbeitet, wie tatsächlich verkauft wird. Der Röstvorgang dauert rund zehn Minuten bei 210 Grad Celsius. Dabei verliert der Rohkaffee etwa 15 % seines Gewichts, gewinnt aber deutlich an Volumen. Das sorgt für ein besonders feines Aroma.
Nach dem Rösten landen die Bohnen auf einem hölzernen Sortiertisch, wo sie von Hand verlesen werden. Nur Bohnen mit perfektem Aussehen und gleichmäßiger Farbe werden verwendet. Daraus entstehen verschiedene Kaffeemischungen, die überwiegend an Stammkunden verkauft werden – entweder im Ladenlokal oder über den Online-Shop. Die digitale Bestellung ist seit einigen Jahren möglich und erfreut sich wachsender Beliebtheit.
Firmengründer Walter Falkenthal leitete das Geschäft bis ins hohe Alter. Nach seinem Tod übernahm Tochter Lea, inzwischen ist auch Enkelin Nora mit an Bord. Gemeinsam planen sie, das historische Handwerk sichtbar zu machen: In den nächsten Jahren soll aus Teilen der Rösterei ein kleines Museum entstehen, in dem Besucher die Kunst des traditionellen Kaffeeröstens live erleben können – inklusive Kostprobe im Cafébereich.