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Türkisch
Lesen Sie zuerst den Artikel und lösen Sie dann die Aufgaben (1–5) zu dem Text. Entscheiden Sie, welche Lösung (a, b oder c) richtig ist.
Immer mehr Menschen in Städten steigen vom Auto aufs Fahrrad um – aus Umweltbewusstsein, wegen steigender Spritpreise oder einfach, weil sie sich schneller fortbewegen wollen. Doch wer täglich mit dem Rad unterwegs ist, kennt die Probleme: fehlende Radwege, schlechte Beleuchtung, riskante Überholmanöver von Autos und kaum sichere Abstellmöglichkeiten.
In der Stadt Neuenhagen versucht man seit zwei Jahren gegenzusteuern. Der Stadtrat hat ein Radverkehrskonzept verabschiedet, das vorsieht, bis 2027 insgesamt 80 Kilometer neue Radwege zu bauen, Ampelschaltungen radfreundlicher zu gestalten und sogenannte Fahrradstraßen einzurichten. Auf diesen Straßen haben Radfahrer Vorrang, und Autos dürfen dort nur mit maximal 30 km/h fahren. Ein ambitioniertes Projekt, das viele Bürger loben – doch die Umsetzung verläuft schleppend.
„Bislang sind gerade mal 12 Kilometer realisiert“, sagt Verkehrsplanerin Marlene Kern. „Und wir haben mit vielen Widerständen zu kämpfen.“ Vor allem Autofahrer beklagen den Wegfall von Parkplätzen und Staus in den Nebenstraßen. Auch der Einzelhandel kritisiert das Vorhaben: Kunden könnten nicht mehr „mal schnell“ mit dem Auto einkaufen. Dennoch gibt es Unterstützung von anderer Seite. Der Fahrradclub Neuenhagen begrüßt das Konzept ausdrücklich, fordert aber mehr Tempo und eine bessere Kommunikation: „Viele wissen gar nicht, wie die neuen Fahrradstraßen funktionieren sollen“, sagt Clubsprecher Jan Breuer.
Ein weiterer Konfliktpunkt: Leihräder. Diese können inzwischen über mehrere Apps gebucht werden, doch nicht alle Nutzer gehen sorgsam mit ihnen um. Manche stellen sie mitten auf den Gehweg oder blockieren Hauseingänge. Für Senioren oder Eltern mit Kinderwagen ist das eine tägliche Gefahr. Deshalb plant die Stadt, feste Abstellzonen einzuführen und das Abstellen außerhalb dieser Zonen mit Geldstrafen zu belegen.
Trotz aller Schwierigkeiten sehen Stadtverwaltung und Umweltexperten im Radverkehr einen entscheidenden Baustein für die Mobilitätswende. Und auch Marlene Kern bleibt optimistisch: „Wenn man etwas wirklich verändern will, muss man mit Konflikten umgehen können.“