Welche Medikamente darf man wo kaufen?

Arzneimittel werden grundsätzlich in drei Kategorien eingeteilt. Die erste Gruppe umfasst frei verkäufliche Präparate, etwa Hustensäfte, Mittel gegen Blasen- und Nierenprobleme oder Tees zur Linderung leichter Beschwerden. Diese Produkte kann man jederzeit – sogar außerhalb einer Apotheke – erwerben.

Die zweite Kategorie bilden Medikamente, die ein ärztliches Rezept erfordern. Dazu gehören unter anderem starke Schmerzmittel. Sie werden nur auf einem besonderen Rezeptformular verschrieben, weil sie bei falscher Dosierung schwere gesundheitliche Schäden verursachen können. In extremen Fällen kann eine Überdosierung sogar lebensgefährlich sein. Bei diesen Mitteln ist eine Beratung durch medizinisch geschultes Personal zwingend notwendig.

Die dritte Gruppe umfasst apothekenpflichtige Arzneimittel, die zwar kein Rezept benötigen, aber ausschließlich in Apotheken abgegeben werden dürfen. Dazu zählen beispielsweise viele Produkte gegen Magenprobleme oder Erkältungen. Auch hier gilt ein umfassendes Selbstbedienungsverbot: Die Abgabe erfolgt nur durch qualifiziertes Fachpersonal.

Im vergangenen Jahr hat die Zeitschrift Ökotest mehr als 80 frei erhältliche Medizinprodukte geprüft. Während Tees, Schlafmittel oder Hustensäfte teilweise gute Bewertungen erhielten, schnitten Vitaminpräparate eher schlecht ab. Auffällig war, dass viele getestete Mittel eine fast identische Zusammensetzung aufwiesen.

Das Fazit der Untersuchung: Erwachsene können frei verkäufliche Produkte aus Supermärkten oder Drogerien bei leichten Beschwerden grundsätzlich problemlos verwenden. Bei Kindern jedoch sollte man immer zusätzlich eine fachkundige Beratung einholen, um Risiken zu vermeiden.