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In einem Online-Forum äußern sich Menschen dazu, was sie über Freizeitverhalten denken.
Welche Aussagen passen zu welchen der vier Personen?
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a) Tobias
Freizeit spielt für mich eine sehr große Rolle – vermutlich geht es vielen Menschen ähnlich. Das Schwierige an Diskussionen über Freizeit ist allerdings, dass jede Person etwas anderes darunter versteht. Für die meisten bedeutet Freizeit schlicht arbeitsfreie Zeit, doch diese Erklärung greift meiner Meinung nach zu kurz.
Wenn ich zum Beispiel von Freizeit nach der Arbeit spreche, meine ich nicht einfach Zeit ohne Job. Dazu zählen für mich auch feste Verpflichtungen wie Hausarbeit, Termine für Hobbys, Sport oder Treffen mit Freunden. Wirkliche Freizeit beginnt für mich erst dann, wenn ich ein paar Stunden habe, über die ich völlig frei verfügen kann. Manchmal bleibe ich dann einfach in meiner Wohnung und nehme mir nichts vor, selbst wenn Freunde das nicht nachvollziehen können. Manche glauben dann, ich würde meine Freizeit „verschlafen“. Und selbst wenn – warum eigentlich nicht?
b) Sarah
Gespräche über Freizeit und deren Gestaltung halte ich grundsätzlich für sinnvoll, da sie dazu anregen können, das eigene Leben bewusster zu betrachten. Freizeit bedeutet für mich vor allem Zeit, in der ich selbst entscheide, was ich tue – im Gegensatz zur Erwerbsarbeit, die von äußeren Vorgaben bestimmt ist.
Ob ich in dieser Zeit etwas unternehme oder nicht, ist für mich zweitrangig. Wichtig ist, dass ich ohne äußere Einflüsse meinen eigenen Interessen nachgehen kann. Zwar gibt es viele typische Vorstellungen davon, wie Freizeit aussehen sollte, doch mir fällt auf, dass Freizeit immer stärker vermarktet wird. Überall werden organisierte Events angeboten. Ich persönlich kann nicht verstehen, warum man Einkaufen, verbunden mit Veranstaltungen im Einkaufszentrum, als Freizeitspaß verkaufen möchte. Solche Angebote empfinde ich eher als störend und meide sie bewusst. Manchmal frage ich mich sogar, ob viele Menschen verlernt haben, ihre freie Zeit unabhängig von äußeren Reizen zu genießen.
c) Daniel
Laut Wörterbuch ist Freizeit die Zeit, in der man nicht arbeitet und keine festen Verpflichtungen hat. Wenn man sich jedoch die Freizeitindustrie anschaut – mit Reiseangeboten, Freizeitparks oder Erlebnisveranstaltungen –, zeigt sich ein ganz anderes Bild. Und genau hier sehe ich ein Problem.
Aus Angst, etwas zu verpassen, gestalten viele Menschen ihre freie Zeit mit einem dichten Programm aus Aktivitäten wie Sport, Kino, Konzerten oder Kurzreisen. Auch ich habe lange so gelebt. Meine Freizeit war zwar abwechslungsreich, aber auf Dauer habe ich gemerkt, dass mir Erholung fehlte. Schließlich hatte ich gesundheitliche Probleme und musste lernen, bewusste Ruhephasen in meinen Alltag einzubauen. Heute weiß ich, wie wichtig es ist, auch einmal nichts zu tun und wirkliche Entspannung zuzulassen. Das fällt mir nicht immer leicht, gelingt mir aber zunehmend besser.
d) Julia
Für mich ist Freizeit ganz klar die Zeit, die mir zur freien Verfügung steht. Selbst wenn diese Stunden mit Aktivitäten gefüllt sind, empfinde ich sie als Freizeit – vorausgesetzt, ich entscheide mich freiwillig dafür. Besonders wichtig ist mir, dass ich mich dabei wohlfühle, auch wenn es gelegentlich anstrengend wird.
Seit einiger Zeit führe ich ein Freizeit-Tagebuch. Das mag ungewöhnlich klingen, hilft mir aber sehr. Ich notiere, welchen Aktivitäten ich nachgegangen bin, worauf ich bewusst verzichtet habe und was ich eigentlich gerne getan hätte. Auch festzuhalten, was mir keinen Spaß gemacht hat oder nicht gut funktioniert hat, ist hilfreich. So kann ich mein Freizeitverhalten Schritt für Schritt verbessern. Manchmal merke ich, dass mir ein paar ruhige Tage guttun würden, an denen ich einfach nichts tue. Trotzdem brauche ich insgesamt Bewegung und Aktivitäten, um mich ausgeglichen zu fühlen.

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