Alkoholkonsum unter Jugendlichen

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Das Konzept, für einen festen Preis unbegrenzt Alkohol zu konsumieren, soll nach dem Willen der Innenminister der Union in Deutschland bald der Vergangenheit angehören. Sie fordern ein landesweites Verbot solcher sogenannten "Flatrate-Partys". Ein kleines Bundesland, Bremen, ist diesen Schritt bereits gegangen: Dort wurde die Vereinbarung für ein Verbot im Gaststättenbereich schon beschlossen, wie Bremens Innensenator Thomas Röwekamp erklärte.

Ein tragisches Ereignis – der Tod eines 16-jährigen Schülers Ende März in Berlin nach exzessivem Alkoholkonsum – löste erneut eine bundesweite Debatte über strengere Alkoholgesetze aus. Mehrere Politiker sprechen sich dafür aus, die bereits bestehenden Jugendschutzgesetze konsequenter durchzusetzen.

Laut aktuellem Gaststättengesetz dürfen Bier, Wein und Sekt nicht an unter 16-Jährige verkauft werden, während Spirituosen nur an Volljährige abgegeben werden dürfen. Zudem ist es Gastronomen verboten, erkennbar Betrunkenen weiteren Alkohol auszuschenken.

Daten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zeigen, dass mehr als ein Drittel der 12- bis 17-Jährigen mindestens einmal einen Alkoholrausch erlebt hat. Besonders in Berlin nimmt der Alkoholmissbrauch unter Jugendlichen deutlich zu. Zwischen 2000 und 2005 hat sich dort die Zahl der 15- bis 19-Jährigen, die wegen Alkoholvergiftung stationär behandelt werden mussten, verdoppelt.

Auch bei Jüngeren zeigt sich ein besorgniserregender Trend: 2005 mussten 74 Kinder im Alter von zehn bis 14 Jahren wegen Alkoholvergiftung ins Krankenhaus – im Vergleich zu 48 Fällen im Jahr 2004.

Beispiel

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Kandidat A:
Also, im Artikel geht es darum, dass sogenannte Flatrate-Partys, bei denen man für einen festen Preis unbegrenzt Alkohol trinken kann, verboten werden sollen. Besonders nach dem Tod eines 16-Jährigen in Berlin fordern Politiker strengere Maßnahmen zum Jugendschutz. Es wird berichtet, dass Alkoholkonsum unter Jugendlichen in Deutschland ein zunehmendes Problem ist, und dass bestehende Gesetze konsequenter durchgesetzt werden müssten.

Ich finde es richtig, solche Angebote zu verbieten. Es kann doch nicht sein, dass Jugendliche quasi zum übermäßigen Trinken ermutigt werden. Denkst du auch, dass strengere Gesetze notwendig sind?

Kandidat B:
Ja, ich sehe das ähnlich. Jugendliche sind oft leicht beeinflussbar, und solche Flatrate-Angebote machen es ihnen noch einfacher, sich zu betrinken. Aber ich glaube auch, dass allein Verbote nicht ausreichen. Wichtig wäre, die Jugendlichen besser aufzuklären, damit sie selbst verantwortungsbewusst mit Alkohol umgehen.

Kandidat A:
Absolut. In meinem Heimatland haben wir große Aufklärungskampagnen in Schulen gehabt. Das hat zwar nicht alle Probleme gelöst, aber viele Jugendliche denken heute bewusster über Alkohol nach.
Wie ist das eigentlich bei euch – gibt es dort ähnliche Präventionsprogramme?

Kandidat B:
Bei uns wird in der Schule auch viel über Alkohol gesprochen, aber oft ist das zu spät oder nicht konkret genug. Viele Jugendliche probieren Alkohol schon lange vor solchen Programmen aus. Ich denke, man müsste früher ansetzen, vielleicht schon im Grundschulalter spielerisch auf die Risiken aufmerksam machen.

Kandidat A:
Eine gute Idee. Gleichzeitig frage ich mich, ob die Eltern nicht eine noch größere Verantwortung tragen sollten. Schließlich sind sie oft die ersten, die den Umgang mit Alkohol vormachen.

Kandidat B:
Stimmt. Wenn Kinder sehen, dass ihre Eltern verantwortungsvoll trinken, übernehmen sie das vielleicht auch. Andererseits gibt es auch Eltern, die selbst schlechte Vorbilder sind. Daher wäre es wichtig, auch die Eltern in Präventionsmaßnahmen einzubeziehen.

Kandidat A:
Genau. Ich könnte mir vorstellen, verpflichtende Informationsabende für Eltern und Jugendliche gemeinsam einzuführen. So würden beide Seiten gleichzeitig erreicht werden.

Kandidat B:
Das finde ich gut. Zusätzlich könnte man überlegen, Gastwirte stärker in die Verantwortung zu nehmen. Wer betrunkenen Jugendlichen weiterhin Alkohol verkauft, sollte strenger bestraft werden.

Kandidat A:
Ja, das würde sicher abschreckend wirken. Und vielleicht sollte man auch in Erwägung ziehen, die Altersgrenze für den Verkauf von Alkohol generell anzuheben. In manchen Ländern darf man erst ab 18 überhaupt Alkohol trinken, nicht schon mit 16.

Kandidat B:
Das könnte helfen. Auf jeden Fall muss etwas passieren. Es geht ja nicht nur um das Wohl der Jugendlichen, sondern auch um die gesamte Gesellschaft. Langfristige Schäden durch Alkoholmissbrauch betreffen uns schließlich alle.

Kandidat A:
Genau. Zusammengefasst würde ich sagen: Ein Verbot von Flatrate-Partys ist ein wichtiger erster Schritt, aber Prävention, Aufklärung und konsequente Kontrolle sind ebenso notwendig, um das Problem wirklich in den Griff zu bekommen.

Kandidat B:
Da bin ich voll bei dir. Nur durch eine Kombination aus Verboten, Aufklärung und Vorbildern können wir erreichen, dass Jugendliche verantwortungsvoller mit Alkohol umgehen.

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