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Wenn man draußen unterwegs ist und plötzlich Geld, Schmuck oder eine Brieftasche auf dem Boden sieht, stellt sich eine wichtige Frage: Darf man das einfach behalten oder muss man es abgeben?
Viele Menschen glauben, dass sie einen Fund direkt beim Fundbüro abgeben sollten. Andere meinen, dass sie das behalten dürfen, wenn niemand zuschaut oder wenn der Eigentümer nicht sofort zu finden ist. Doch das ist rechtlich meist nicht erlaubt.
In einem bekannten Fall hatte eine Frau ein Lotto-Los verloren, das 30.000 Euro wert war. Der Finder hatte es abgegeben. Am Ende bekam die Frau den Gewinn zurück – und der ehrliche Finder immerhin eine Belohnung von 15.000 Euro. Das zeigt: Ehrlichkeit wird oft belohnt.
In den meisten Ländern gibt es klare Regeln: Wer etwas findet, muss zuerst versuchen, den Besitzer zu ermitteln. Das kann über ein Fundbüro oder die Polizei laufen. Wer sich nicht daran hält, macht sich in manchen Fällen sogar strafbar.
In vielen Ländern darf der Finder einen kleinen Anteil als Finderlohn behalten – meist einen festen Prozentsatz des Wertes. Und wenn sich niemand meldet, darf der Finder nach einiger Zeit den Gegenstand behalten.
Meinung dafür, dass man behalten darf, was man findet:
Ich finde, wer etwas auf der Straße findet, darf es behalten – besonders, wenn niemand es vermisst oder kein Name darauf steht.
Erstens: Wenn jemand etwas verliert und es nicht kennzeichnet, zeigt das wenig Verantwortung. Warum sollte der Finder dann suchen, wenn der Eigentümer sich auch keine Mühe gibt, sein Eigentum zu sichern?
Zweitens: In vielen Fällen wird eine gefundene Sache nie abgeholt – selbst wenn man sie ins Fundbüro bringt. Dort liegen oft monatelang Taschen oder Handys, ohne dass jemand kommt. Der Finder hat sich Mühe gemacht, aber niemand reagiert. Das ist frustrierend.
Drittens: Wer etwas findet, kann es brauchen. Vielleicht ist der Finder selbst nicht reich. Warum soll er ein Portemonnaie mit 100 Euro abgeben, wenn der Besitzer nicht auffindbar ist? Der Finder hat Glück gehabt – und Glück sollte man nicht bestrafen.
Ich habe einmal eine Armbanduhr im Park gefunden. Ich habe zwei Wochen gewartet, aber niemand hat sie gesucht. Danach habe ich sie behalten. Sie funktioniert noch heute – und ich denke, es war in Ordnung, weil ich ehrlich gewartet habe.
Deshalb sage ich: Wenn man ehrlich sucht und niemand meldet sich – darf man es behalten.
Meinung dafür, dass man alles abgeben sollte:
Ich finde, wer etwas findet, sollte es immer abgeben oder versuchen, den Eigentümer zu finden. Alles andere ist unfair.
Erstens: Jeder kann einmal etwas verlieren. Man möchte doch selbst auch, dass andere ehrlich sind. Wenn ich mein Handy verliere, hoffe ich, dass jemand es abgibt – nicht dass es einfach weg ist.
Zweitens: Es gibt klare Gesetze, die sagen, dass man Dinge abgeben muss. Wer das nicht tut, macht sich in manchen Fällen sogar strafbar – zum Beispiel bei Geld oder Schmuck. Wer ehrlich ist, hat kein Problem.
Drittens: Ehrlichkeit zahlt sich oft aus. In vielen Fällen bekommt der Finder eine Belohnung. Und wenn sich niemand meldet, bekommt er den Gegenstand später sowieso. So gewinnt man etwas – und bleibt fair.
Ich habe mal ein Portemonnaie mit 60 Euro gefunden. Ich habe es zur Polizei gebracht. Zwei Wochen später rief mich die Besitzerin an und bedankte sich. Ich bekam 10 Euro Finderlohn – und ein gutes Gefühl. Ich war stolz auf mich.
Deshalb sage ich: Ehrlichkeit ist wichtiger als ein schneller Gewinn.