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Türkisch
Lesen Sie zuerst die zehn Überschriften. Lesen Sie dann die fünf Texte und entscheiden Sie, welche Überschrift (a–j) am besten zu welchem Text (1–5) passt.
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Text 1
Schon seit mehreren Jahrzehnten zeigt eine engagierte Gruppe aus Lindenfels eindrucksvoll, wie nachhaltiger Umgang mit Ressourcen im Alltag funktionieren kann. Mitglieder des Vereins „Tauschring Sonnenfeld e.V.“ leben seit den frühen 1980er-Jahren nach dem Prinzip: nicht wegwerfen, sondern tauschen. Was anfangs belächelt wurde, gilt heute als innovatives Vorbild für gelebten Umweltschutz.
Das Motto: Dinge, die man selbst nicht mehr benötigt, können für andere wertvoll sein. Ob Küchengeräte, Kleidung oder Bücher – vieles, was ungenutzt herumliegt, findet durch den Austausch wieder neue Verwendung. Dabei geht es nicht nur um Gegenstände, sondern auch um Dienstleistungen.
Eine wichtige Regel: Die angebotenen Leistungen dürfen nicht in direkter Konkurrenz zu professionellem Handwerk stehen. Besonders gefragt sind kleine Alltagshilfen wie Fahrten zum Arzt oder die Unterstützung beim Einkaufen.
Die monatlichen Treffen, die derzeit in einem Gemeinschaftsraum an der Marktstraße stattfinden, sind für die rund 35 Mitglieder weit mehr als reine Tauschbörsen. „Man darf nicht vergessen, dass auch das Miteinander eine große Rolle spielt“, betont Vereinsmitglied Klara Jensen. Der Austausch stärke nicht nur die Umwelt, sondern auch den sozialen Zusammenhalt.
Text 2
Viele kennen das: Eigentlich wollte man nur ein oder zwei Dinge besorgen, doch am Ende ist die Einkaufstasche voll und das Konto deutlich leerer. Doch macht dieses Verhalten wirklich glücklich?
„Ein Kauf kann sich wie eine Belohnung anfühlen“, erklärt der Psychologe Dr. Markus Lehner. Beim Einkaufen werden sogenannte Glückshormone ausgeschüttet, die für ein positives Gefühl sorgen. Genau dieses kurze Hochgefühl kann jedoch dazu führen, dass Menschen mehr Geld ausgeben, als sie ursprünglich geplant hatten – manchmal sogar bis hin zu einem regelrechten Kaufrausch.
Das Problem: Die Euphorie hält meist nicht lange an. Sobald die Endorphine abklingen, folgt oft die Ernüchterung. Wer realisiert, wie teuer der spontane Einkauf war, produziert Stresshormone. Das kann nicht nur die Stimmung trüben, sondern auch Schlafprobleme und innere Unruhe auslösen.
Langfristig, so betonen Fachleute, steigert häufiges Shoppen die persönliche Lebenszufriedenheit nicht. Im Gegenteil: Die kurzen Glücksmomente beim Kauf werden schnell von Frust über die finanziellen Folgen abgelöst.
Text 3
Ein Klick, der Warenkorb ist gefüllt – und wenn das Produkt nicht passt, geht es einfach zurück. Gerade im Online-Modehandel wird diese Möglichkeit besonders häufig genutzt. Immer mehr Kundinnen und Kunden bestellen mehrere Größen oder Varianten, um die Artikel in Ruhe zu Hause anzuprobieren.
Die Kosten für die Rücksendungen tragen die Händler. Trotzdem bleibt das Geschäft für viele Anbieter profitabel, da die meisten Kleidungsstücke nach einer Aufbereitung erneut verkauft werden können.
„Ganz vermeiden lassen sich Retouren im Online-Handel nicht“, erklärt Sabine Kroll vom Verband Digitaler Handel. Doch es gibt Ansätze, die Zahl zu reduzieren. Dazu zählen präzisere Produktbeschreibungen oder neue Technologien, die individuelle Körpermaße der Käuferinnen und Käufer ermitteln sollen.
Trotz solcher Bemühungen sind sich Fachleute einig: Rücksendungen werden immer ein fester Bestandteil des Online-Handels bleiben. Für viele Verbraucher gehört es schlicht zum Einkaufserlebnis, dass sie Artikel unverbindlich ausprobieren und bei Nichtgefallen kostenlos zurückschicken können.
Text 4
Immer mehr Menschen fragen sich, ob der ständige Konsum wirklich glücklich macht. Ein erster Schritt gegen die Wegwerfgesellschaft könnte sein, den Lieblingspullover zu flicken, statt ihn in die Tonne zu werfen, oder den alten Radiowecker noch einmal zum Laufen zu bringen. Ob Smartphone, Fahrrad oder Fernseher – defekte Dinge müssen nicht sofort auf dem Müll landen.
Eine Antwort darauf bieten sogenannte Repair-Cafés. Hier können Besucherinnen und Besucher ihre kaputten Gegenstände mitbringen und unter fachkundiger Anleitung wieder instand setzen. „Das ist gut für die Umwelt und schont den Geldbeutel“, erklärt Martin Felsner, der in Kleinburg ein solches Reparaturcafé betreibt.
Die Idee: Viele Produkte könnten mit wenig Aufwand repariert werden. Doch da zahlreiche Hersteller keinen eigenen Reparaturservice mehr anbieten, landen selbst kleine Defekte oft auf dem Müll. „Manchmal fehlt nur eine Schraube oder ein kleines Ersatzteil, das leicht ausgetauscht werden kann“, sagt Felsner.
In den Repair-Cafés wird gemeinsam geschraubt, genäht, gelötet und gebastelt – und ganz nebenbei entstehen Gespräche und Begegnungen. Für die sachgerechte Durchführung sorgen freiwillige Helferinnen und Helfer mit handwerklicher Erfahrung aus verschiedenen Fachbereichen.
So entsteht nicht nur ein Gegenentwurf zur Wegwerfmentalität, sondern auch ein lebendiger Treffpunkt, der Gemeinschaft und Nachhaltigkeit verbindet.
Text 5
Viele Menschen zeigen im Alltag bemerkenswerte Großzügigkeit: Sie verschenken Dinge, spenden Geld oder engagieren sich freiwillig für andere. Doch warum handeln sie so? Die Wissenschaft bietet unterschiedliche Erklärungen. Eine verbreitete Annahme lautet, dass großzügige Menschen auf Gegenseitigkeit hoffen: Wer viel gibt, erhält auch selbst Unterstützung zurück.
Eine aktuelle Untersuchung der Universität Falkenburg zeigt jedoch, dass es dafür möglicherweise eine noch einfachere Erklärung gibt: Großzügigkeit macht glücklich. Die Forscherinnen und Forscher fanden heraus, dass sich diese Verbindung sogar im Gehirn ablesen lässt. Sobald jemand etwas für andere tut, wird ein Bereich aktiviert, der eng mit dem Belohnungssystem verbunden ist.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass selbstlose Handlungen nicht nur der Gemeinschaft nutzen, sondern auch das individuelle Wohlbefinden steigern. Wer also anderen Zeit, Hilfe oder materielle Unterstützung schenkt, profitiert zugleich selbst – durch ein stärkeres Gefühl von Zufriedenheit.
Fachleute sehen darin wichtige gesellschaftliche Auswirkungen: Wenn Menschen verstehen, dass Großzügigkeit nicht nur altruistisch, sondern auch persönlich bereichernd ist, könnte dies langfristig das soziale Miteinander stärken.