Anglizismen

Lesen Sie zuerst den Artikel und lösen Sie dann die Aufgaben (1–5) zu dem Text. Entscheiden Sie, welche Lösung (a, b oder c) richtig ist.

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Die Sprache in der Werbung verrät immer auch ein Stück Zeitgeist. Gerade in Deutschland lässt sich beobachten, dass Anglizismen zunehmend das Bild von Plakaten, Fernsehspots und Onlineanzeigen prägen.

Immer öfter begegnen Konsumenten in der Bundesrepublik Werbeslogans auf Englisch: „Join the feeling“ lockt eine Modemarke, „Stay connected“ wirbt ein Anbieter für Internetdienste, „Drive your dream“ verspricht ein Autohersteller. Auch in eigentlich deutschsprachigen Botschaften tauchen englische Ausdrücke auf: Produkte sind plötzlich „cool“, ein Smartphone gilt als „must-have“.

In der Werbebranche hat sich die Vorstellung verfestigt, Englisch sei modern, international und zukunftsorientiert. „Die Zukunft spricht Englisch“ – so könnte man das Credo vieler Agenturen zusammenfassen. Die Vereinigten Staaten stehen für Freiheit und unbegrenzte Chancen, und genau dieses Image wollen Marketingspezialisten nutzen, um deutsche Waren attraktiver erscheinen zu lassen. Hinzu kommen wirtschaftliche Gründe: Ein Slogan in global verständlichem Englisch kann weltweit eingesetzt werden, ohne dass teure Anpassungen für verschiedene Länder nötig sind.

Doch die Reaktionen der Kunden sind nicht immer so, wie es sich die Branchenvertreter wünschen. Eine Studie an der Hochschule Bergstadt hat gezeigt, dass deutschsprachige Werbesprüche deutlich besser ankommen. Auf Deutsch lassen sich Wortspiele und humorvolle Formulierungen viel wirkungsvoller einsetzen. Beispiele wie „Sparen macht Spaß“ eines Möbelmarktes, „Erstes Mal – unvergesslich gut“ für ein deutsches Nahrungsmittel oder „Lebst du schon?“ einer Einrichtungskette haben sich tief in das Gedächtnis der Verbraucher eingeprägt. Manche Sprüche gehen sogar in die Alltagssprache über und werden völlig losgelöst von ihrem ursprünglichen Produkt benutzt.

Klassische deutsche Werbeaussagen wie „Wir wissen, was Familien brauchen“ einer Haushaltsgerätefirma oder „Rund, lecker, unser“ eines Süßwarenherstellers bestehen seit Jahrzehnten und sind bis heute präsent – sowohl in der Werbung als auch in alltäglichen Gesprächen. Besonders die Kundengruppe über 40 reagiert deutlich stärker auf deutschsprachige Botschaften als auf englische. Aber auch jüngere Konsumenten schätzen es, wenn sich der Sinn einer Werbebotschaft sofort in ihrer Muttersprache erschließt – während globales Englisch oft unklar bleibt und nicht die gewünschte Wirkung erzielt.

Werbeanzeigen in Deutschland sind

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  • b) immer häufiger mit englischen Slogans gestaltet. (richtig)
    Im Text wird betont, dass Konsumenten „immer öfter“ englischen Werbeslogans begegnen und dass selbst in deutschsprachigen Botschaften englische Ausdrücke auftauchen. Das beschreibt einen klaren Trend der Zunahme.
  • a) ausschließlich noch in deutscher Sprache. (falsch)
    Das widerspricht dem Text: Dort wird ausdrücklich von der wachsenden Präsenz englischer Slogans gesprochen.
  • c) nur deshalb erfolgreich, weil sie englisch klingen. (falsch)
    Der Text liefert kein Kausalargument „Erfolg = Englisch“. Im Gegenteil: Es wird erwähnt, dass deutschsprachige Sprüche häufig wirksamer sind und sich einprägen. Englisch ist also kein automatischer Erfolgsfaktor.

a) ausschließlich noch in deutscher Sprache. b) immer häufiger mit englischen Slogans gestaltet. c) nur deshalb erfolgreich, weil sie englisch klingen.

 

Englisch gilt in der Werbebranche als

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  • b) modern, international und die Sprache der Zukunft. (richtig)
    Im Text heißt es sinngemäß, die Branche betrachte Englisch als modern, international und zukunftsorientiert („Die Zukunft spricht Englisch“ als Credo). Genau diese Zuschreibung macht b) korrekt.
  • a) überholt und nicht mehr zeitgemäß. (falsch)
    Das ist das Gegenteil der im Text dargestellten Haltung der Agenturen.
  • c) eine Arbeitssprache, die in allen Agenturen bald eingeführt wird. (falsch)
    Der Text spricht über Slogans und Vermarktung, nicht über eine flächendeckende Umstellung der internen Arbeitssprache in Agenturen.

a) überholt und nicht mehr zeitgemäß. b) modern, international und die Sprache der Zukunft. c) eine Arbeitssprache, die in allen Agenturen bald eingeführt wird.

 

Manche deutschsprachige Werbesprüche

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  • b) entwickeln sich zu festen Bestandteilen des Alltags. (richtig)
    Der Text erklärt, dass deutsche Sprüche sich tief einprägen und in die Alltagssprache übergehen. Sie werden also über die Kampagne hinaus im täglichen Sprechen genutzt.
  • a) werden sofort wieder vergessen. (falsch)
    Das widerspricht der Aussage, dass sie „tief im Gedächtnis“ bleiben und sogar weitergelebt werden.
  • c) dienen nur der kurzfristigen Unterhaltung. (falsch)
    Kurzfristigkeit passt nicht: Die Sprüche verstetigen sich und wirken langfristig (Alltagssprache, Wiedererkennung).

a) werden sofort wieder vergessen. b) entwickeln sich zu festen Bestandteilen des Alltags. c) dienen nur der kurzfristigen Unterhaltung.

 

Werbeslogans

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  • a) können in die Umgangssprache übergehen und dort weiterleben. (richtig)
    Der Text liefert diese Kernaussage explizit: Sprüche werden vom Publikum aufgegriffen und losgelöst von der Marke genutzt.
  • b) werden nur innerhalb von Werbekampagnen verstanden. (falsch)
    Genau das Gegenteil ist der Fall: Sie verlassen den Werbekontext und werden zu Redewendungen.
  • c) richten sich ausschließlich an jüngere Käufer. (falsch)
    Es wird keine Exklusivität für Jüngere behauptet. Im Text wird sogar betont, dass ältere Zielgruppen (40+) deutschsprachige Botschaften besonders gut annehmen.

a) können in die Umgangssprache übergehen und dort weiterleben. b) werden nur innerhalb von Werbekampagnen verstanden. c) richten sich ausschließlich an jüngere Käufer.

 

Deutsche Konsumenten

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  • a) verstehen nicht immer, was englische Werbebotschaften eigentlich aussagen. (richtig)
    Der Text stellt fest, dass „globales Englisch“ oft unklar bleibt und nicht die gewünschte Wirkung entfaltet. Das impliziert Verständnisprobleme.
  • b) bevorzugen grundsätzlich jede Werbung auf Englisch. (falsch)
    Im Text wird eher das Gegenteil beschrieben: Deutschsprachige Sprüche kommen oft besser an, weil sie sofort verständlich sind.
  • c) haben keinerlei Probleme mit englischen Formulierungen. (falsch)
    „Keinerlei“ ist zu absolut. Der Text nennt explizit Fälle mangelnden Verständnisses.

a) verstehen nicht immer, was englische Werbebotschaften eigentlich aussagen. b) bevorzugen grundsätzlich jede Werbung auf Englisch. c) haben keinerlei Probleme mit englischen Formulierungen.

 


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