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Englisch
Lesen Sie zuerst die zehn Überschriften. Lesen Sie dann die fünf Texte und entscheiden Sie, welche Überschrift (a–j) am besten zu welchem Text (1–5) passt.
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Text 1
Nach aktuellen Daten der Weltgesundheitsorganisation WHO hat sich die Zahl übergewichtiger Kinder und Jugendlicher in den letzten vier Jahrzehnten weltweit mehr als verzehnfacht. Auch in Deutschland ist der Trend deutlich sichtbar: Bewegungsmangel und ein hoher Konsum von Fertigprodukten gelten als Hauptursachen.
Die Zahlen erscheinen alarmierend: Rund 15 Prozent der Kinder sind übergewichtig, davon etwa sechs Prozent sogar stark fettleibig. Der Ernährungswissenschaftler Markus Stein betreibt in Leipzig ein Kochstudio speziell für Kinder und Jugendliche. Nach seiner Erfahrung fehlt es vor allem an praktischer Übung in der Küche. Viele junge Leute können heute kaum noch selbst kochen, obwohl das Interesse durchaus vorhanden ist. Kinder hätten oft Lust, aber die Eltern seien ein Hindernis. Zum einen fehle ihnen die Zeit, ihren Kindern alles zu erklären, zum anderen hätten sie Angst vor Unfällen mit scharfen Messern. Dabei, so Stein, sei die Zahl der Schnittverletzungen im Kochstudio äußerst gering.
Besonders bedenklich findet Stein, dass viele Kinder Lebensmittel nicht mehr richtig erkennen. Im Kochkurs lagen etwa Erdbeeren auf dem Tisch, die von einigen für Tomaten gehalten wurden. Eine gelbe Zucchini sei sogar mehrfach als Banane bezeichnet worden.
„Was fehlt, ist schlicht die Praxis“, betont Stein. „Deshalb schneiden die Kinder manchmal mit der stumpfen Seite des Messers oder wissen nicht, wie die Pfanne beim Kochen richtig erhitzt wird.“
Text 2
Laut aktuellen Studien der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sind Essstörungen inzwischen eine der häufigsten psychischen Erkrankungen bei Jugendlichen in Deutschland. Besonders Mädchen zwischen 14 und 18 Jahren sind betroffen, wobei die Zahl der Behandlungsfälle seit Jahren kontinuierlich steigt.
Immer mehr junge Frauen entwickeln schwere Essstörungen – obwohl Ärzte und Fachleute seit langem vor den gesundheitlichen Folgen des Schlankheitsideals warnen. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie des St.-Marien-Kinderkrankenhauses in Bremen schlägt deshalb Alarm. „Allein in den letzten zwei Jahren ist die Nachfrage nach einem Therapieplatz um fast 50 Prozent gestiegen“, erklärt der leitende Psychologe Dr. Martin Kessler. Von den 33 vorhandenen Plätzen seien aktuell 25 durch Mädchen mit Essstörungen belegt. „Wir wissen schon lange, dass extreme Schlankheit weder gesund noch lebensverlängernd ist“, so Kessler, „doch die Gesellschaft setzt gerade junge Frauen weiterhin massiv unter Druck mit völlig unrealistischen Schönheitsidealen.“
Zwar entstehe eine Essstörung nicht allein durch diesen Druck. „Wenn jedoch noch familiäre Schwierigkeiten dazukommen, beginnen viele Jugendliche, ihr äußeres Erscheinungsbild überzubewerten.“ So berichtet eine 17-Jährige, dass sie, weil sie das Gefühl hatte, „in nichts gut zu sein“, mit einer Diät begann. Diese Diät sei das Erste gewesen, was tatsächlich funktioniert habe. Doch statt der geplanten zwei Kilo verlor sie ganze dreizehn. Für Kessler steht fest: Meist beginnt es mit einer vermeintlich harmlosen Diät – und endet in einer ernsthaften Krankheit.
Text 3
Der Wettbewerb „Jugend forscht“ zählt zu den bekanntesten Förderprogrammen für junge Talente in Deutschland. Seit seiner Gründung im Jahr 1965 haben bereits mehr als 250.000 Schülerinnen und Schüler daran teilgenommen – viele von ihnen begannen später erfolgreiche Karrieren in Wissenschaft und Technik.
Energiesparlampen, umweltfreundliche Haushaltsgeräte oder biologisch abbaubarer Nagellack – ein Blick auf die Themen des 46. Regionalwettbewerbs zeigt deutlich: Das Umweltbewusstsein ist längst im Klassenzimmer angekommen.
Rund 100 Schülerinnen und Schüler nahmen an dem Wettbewerb teil und wagten sich auch an anspruchsvolle Fragestellungen. Die Zwölftklässler Lukas, Minh und Sami beschäftigten sich mit der Entwicklung künstlicher Muskeln. „Die größte Schwierigkeit war es, Anatomie, Technik und Chemie miteinander zu verbinden“, erklärt Lukas. Der Einsatz zahlte sich aus – in der Sparte Technik erreichte das Team den ersten Platz.
In der Kategorie Arbeitswelt untersuchten die Abiturientinnen Mira-Sophia und Leena die Ökobilanz verschiedener Gartengeräte. „Wir haben festgestellt, dass Laubbläser mit Benzinmotor nicht nur große Mengen CO₂ ausstoßen, sondern auch zahlreiche Insekten und Regenwürmer vernichten, die für das ökologische Gleichgewicht unverzichtbar sind“, berichtet Mira-Sophia. Die Jury zeichnete das Projekt mit dem zweiten Preis aus. Nun bereiten sich die Gewinnerteams auf den kommenden Landeswettbewerb „Jugend forscht“ vor.
Text 4
Nach aktuellen Schätzungen landen jedes Jahr rund 10 Millionen Tonnen Plastikmüll in den Weltmeeren. Ein großer Teil davon zerfällt zu mikroskopisch kleinen Teilchen, die von Fischen, Vögeln und Meeressäugern aufgenommen werden – mit schwerwiegenden Folgen für die gesamte Nahrungskette.
13,5 Meter lang und strahlend gelb – die „Aurora“ fällt im Jachthafen sofort ins Auge. Für drei Schülerinnen und Schüler aus Rheindorf geht damit ein großer Traum in Erfüllung: Als Nachwuchsforscher dürfen sie auf See an einem eigenen Projekt arbeiten. Sie nehmen am Wettbewerb „Forschen auf See“ teil. Ziel dieser Initiative ist es, junge Menschen für wissenschaftliche Arbeit zu begeistern.
Die drei Jugendlichen Jan, Mara und Clara, alle 17 Jahre alt, haben ein brisantes Thema gewählt: die Belastung der Nordsee durch winzige Plastikpartikel. Mit ihren Untersuchungen möchten sie das Bewusstsein für die Verschmutzung der Meere schärfen. Schon an ihrer Schule in Rheindorf engagieren sie sich in einer Umwelt-AG und wissen daher bereits einiges über die Gefahren, die Mikroplastik für Fische und Meeressäuger mit sich bringt.
Noch sind die Proben nicht vollständig ausgewertet, doch erste Funde von Plastikteilchen konnten sie bereits machen. „Es sieht so aus, als würden wir Ergebnisse bekommen, die zwar unser Projekt voranbringen – für die Umwelt aber leider keine guten Nachrichten sind“, sagt Mara.
Text 5
Laut einer aktuellen Studie der Techniker Krankenkasse haben rund ein Drittel aller Schülerinnen und Schüler in Deutschland bereits direkte Erfahrungen mit Mobbing gemacht – sei es in der Schule oder über soziale Netzwerke. Besonders Cybermobbing hat in den letzten Jahren stark zugenommen, weil die Anfeindungen rund um die Uhr und für viele sichtbar stattfinden.
Mobbing ist jedoch kein modernes Phänomen, sondern seit Langem auch im schulischen Alltag weit verbreitet. So kommt es etwa vor, dass eine Lehrerin ein Mädchen öffentlich kritisiert, weil es häufig krank ist oder bestimmte Aufgaben nicht versteht. Mitschüler reagieren ebenfalls mit Spott oder abfälligen Bemerkungen, sobald ein bestimmter Schüler etwas sagt. In einer vierten Klasse lauern Jungen einem schüchternen Kind auf dem Heimweg auf und erpressen Geld oder Kleidungsstücke.
Erwachsene sind in solchen Situationen häufig überfordert oder sehen absichtlich weg, während die Betroffenen die Schuld bei sich selbst suchen und sich zunehmend zurückziehen. Lehrkräfte zeigen sich meist erstaunt, wenn man sie direkt auf Mobbing in ihrer Klasse anspricht. Denn viele Schikanen sind schwer zu erkennen, da sie oft sehr subtil verlaufen und überwiegend in den Pausen oder auf dem Schulweg stattfinden – außerhalb des eigentlichen Unterrichts.